Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch ist den jüngsten Agenturmeldungen über vermeintliche Neuigkeiten zum Tunnel Rüdesheim nachgegangen. "Ich arbeite noch immer an einer positiven Lösung für Rüdesheim. Alles andere würde mich genauso enttäuschen wie die Rüdesheimer selbst", sagt Willsch. Er habe sofort nach den Pressemeldungen ein Telefonat mit Bundesverkehrsminister Ramsauer geführt. Bei dem Schreiben handle es sich um einen Brief des Parlamentarischen Staatssekretärs Jan Mücke an den hessischen Verkehrsminister Florian Rentsch von Anfang August, der eigentlich nicht viel Neues enthalte. Wichtig sei der letzte Satz des Schreibens, in dem es heißt, "dass die künftigen Anstrengungen auf die gemeinsame Entwicklung einer wirtschaftlichen Planungsalternative gerichtet werden sollten", zitiert Willsch.

"Aus der Pflicht ist das Ministerium also nicht entlassen, so lasse ich mich nicht abspeisen. Rüdesheim hat schon nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz einen gesetzlichen Anspruch auf die Beseitigung des Bahnübergangs. Ich habe dies auch Minister Ramsauer unmissverständlich klar gemacht und er stimmt darin mit mir überein. Für die nächste Woche haben wir ein persönliches Gespräch vereinbart, um die weiteren Schritte zu besprechen", betont Willsch.

"Jahrelang sind Hoffnungen geweckt, ordnerweise Schriftwechsel produziert und Gesprächsrunden abgehalten worden. Und jetzt sollen wir den Leuten vor Ort erklären, dass wir auf einem toten Pferd gesessen hätten? Das geht so nicht", sagt Willsch. Nachdem 2007 mit der Bekräftigung der Kostenteilung der Durchbruch in Hinblick Finanzierung erfolgt sei und sich Bundesverkehrsminister Ramsauer im März letzten Jahres persönlich in Rüdesheim über den Tunnel informiert habe, sei mit einer so deutlichen Abfuhr seitens des Ministeriums nicht zu rechnen gewesen. "Man schickt einen Minister nicht zu einem Projekt, von dem man ausgeht, dass es nicht realisiert werden kann. Mir gegenüber wurde immer wieder versichert, dass es zwar schwer werden würde, aber man die Wirtschaftlichkeit schon irgendwie dargestellt bekäme", betont Willsch. Schließlich sei die Kostenteilung zwischen Bund, Land, Kreis, Stadt und Bahn vereinbart worden, weil es kein gewöhnliches Projekt sei. Nun sei aber der Tunnel in der Kosten-Nutzen-Analyse wie eine übliche Ortsstraßenumgehung behandelt worden. "Da kann sich jedes Kind ausrechnen, dass es nicht passt", sagt Willsch.

"Der Bahnübergang muss so schnell wie möglich weg. Das muss jetzt oberste Priorität haben. Es darf nicht erst ein jahrzehntelanges Planen geben. Das Ministerium muss jetzt zeitnah sagen, wie es weitergeht", fordert Willsch.

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