CDU-Politiker sprach mit Amazon-Betriebsrat

 

„Im nächsten Weihnachtsgeschäft muss Amazon andere Einstellungsmethoden anwenden als bisher“, fordert der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat in Bad Hersfeld. Die Zwischenschaltung dubioser Leiharbeiterfirmen bei Abschluss der Arbeitsverträge müsse zukünftig unterbleiben. Vielmehr solle Amazon von Anfang an selbst als Vertragspartner auftreten. Dann hätten die Arbeitnehmer klare Verhältnisse und Amazon könne sich nicht vor der Verantwortung drücken.

 

Heiderich hatte nach dem „Tag der offenen Tür“ zu dem Amazon die Politiker der Region eingeladen hatte, bei der Zentrale in Luxemburg auch um ein Gespräch mit dem örtlichen Betriebsrat gebeten. Dessen Vorsitzender Lothar Bruns und seine Kollegin Ulla Dahmen informierten den Abgeordneten, dass der Betriebsrat aus insgesamt 27 Mitgliedern bestehe. Dies sei die Folge der enormen Vergrößerung des Standortes Bad Hersfeld. Die nächste turnusmäßige Betriebsratswahl finde im Jahr 2014 statt.

 

Auf Rückfrage Heiderichs bestätigten die Betriebsratsmitglieder die Aussagen des Unternehmens, dass es am Standort Bad Hersfeld zur Zeit keine Mitarbeiter von Leiharbeitsfirmen gebe. „Wir werden uns als CDU im nächsten Bundestag intensiver mit der Frage der Zeitarbeit beschäftigen“, kündigte Heiderich an. Ziel sei es, den Leiharbeitern vergleichbare Bedingungen mit denen der Festangestellten zu schaffen.

 

Weiter Gesprächspunkte waren die befristeten Arbeitsverträge, die Ausgestaltung von Probezeiten, der Datenschutz, die Arbeitsplatzbeschreibungen, die Krankheitsquote sowie natürlich die Tarifverträge. Nach Ansicht der Betriebsräte müsse man bei der Größe des Unternehmens in Bad Hersfeld mittelfristig zu einem eigenen Haustarifvertrag kommen.

 

Was die befristeten Arbeitsverhältnisse angeht, hatte Amazon-General-Manager Robert Mahan kürzlich mitgeteilt, dass aktuell nur noch ca. 20% der Arbeitsverträge am Standort Bad Hersfeld befristet seien. Diese Quote wolle Amazon auch mittelfristig nicht überschreiten.

 

Wenn Amazon seine amerikanischen Gewohnheiten weiterhin auf die deutschen Zentren übertragen wolle, dann werde das nicht funktionieren, habe das Wall-Street-Journal kürzlich geschrieben. „Wir wollen Amazon aber als großen Arbeitgeber in unserer Region behalten, so Heiderich. Deshalb müsse es endlich auch so verantwortungsvoll wie ein deutsches Unternehmen handeln. „Ich haben jedenfalls den Eindruck, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit nun die richtigen Schlüsse zieht“, so der CDU-Politiker.

 

 

 

 

 

 

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