Auf Einladung der Bürgerinitiative „Windkraftfreies Werratal“ war der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich ins Dorfgemeinschaftshaus nach Gertenbach gekommen. Thema des Abends waren die geplanten Bauvorhaben von Windkraftanlagen in Ziegenhagen, Berlepsch und dem Kaufunger Wald. Ortsvorsteher und Ortsbeiratsmitglieder der umliegenden Dörfer sowie Vertreter der Bürgerinitiative Kaufunger Wald aus Großalmerode, Kleinalmerode und Rossbach nutzten ebenfalls die Gelegenheit den CDU-Politiker um Unterstützung bei ihrem Anliegen zu bitten.

Heiderich machte deutlich: Die eigentliche Kernidee des Umstiegs auf regenerative Energien ist nicht der rasante Zubau von Windenergieanlagen, wie es auch die Einschätzung der Ethikkommission zur Sicheren Energieversorgung aus dem Jahr 2011 sagt: „Es handelt sich um mögliche Konflikte gegenläufiger Ziele, die wegfallenden Atomstrom-Mengen nicht einfach durch nochmals drastisch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu ersetzen, weil es Grenzen der Belastbarkeit natürlicher Lebensräume gibt und schnell die technische Machbarkeit überschätzt wird.“

Auch die Behauptung, der massive Ausbau von Windrädern nütze dem Klimaschutz, sei schlicht falsch. Die Expertenkommission für Forschung und Innovation komme in einem Gutachten für die Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass das Argument Klimaschutz, welches häufig als Rechtfertigung für das EEG angeführt werde, nicht trage. Wörtlich heißt es: „Das EEG sorgt also nicht für mehr Klimaschutz, sondern macht ihn deutlich teurer."

Schon heute gebe es eine Überschussproduktion im Stromnetz. Wenn Wind und Sonne gleichzeitig produzierten, müsse der Strom teilweise mit Zuzahlungen ins Ausland geschafft werden. „Zudem ist die oft schön geredete Vorstellung von Bürgerwindparks und Energiegenossenschaften nicht die Realität. Vielmehr drängen jetzt Kapitalgesellschaften in diesen Markt. Deren Ziel ist weder die Energiewende, noch der Umweltschutz, sondern die Steigerung ihres Börsenkurses“, so Heiderich.

Kritisch sieht der CDU-Bundestagsabgeordnete weiterhin die Absicht, 2% der Landesfläche mit Windkraftanlagen zu bebauen. Denn nach einer Studie des Bundesverbandes Windenergie e.V. wären rund 200 Gigawatt (GW) an Windkapazität möglich. Zum Vergleich: die gesamte Kraftwerkskapazität, die in Deutschland im Höchstfall gebraucht wird, liegt bei ca. 65 GW. Bund und Länder haben jedoch gerade festgelegt, den vorgegebenen Ausbau auf 2,5 GW pro Jahr zu beschränken. Deshalb benötige man in den nächsten 10 Jahren maximal 0,2% der Landesflächen.

„Immer wieder wird öffentlich beschworen, die Energiewende könne nur gemeinsam mit den Bürgern gelingen. Tatsächlich haben die Bürger nach dem völlig veralteten Planungsrecht für Windkraftanlagen aber keinerlei Einfluss auf die Aufstellung von Windrädern“, kritisiert Heiderich. Die richtige Antwort sei deshalb der Gesetzentwurf der Bayrischen Landesregierung, welcher die zehnfache Höhe der Windräder als Abstandsfläche zur Wohnbebauung vorschreibe. „Nur so bekommen Bürger und Gemeinden ein Mitspracherecht auf Augenhöhe. Dies haben bislang nur Schwarzstorch, Rotmilan und Fledermäuse.“

Jetzt teilen:    

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag