Berlin - 15. Mai 2013

Das Aus für das Projekt Eurohawk zeigt, dass auch scheinbar unproblematische Kauflösungen Risiken bergen. Eine komplexe Gemengelage aus "black boxes" und Zertifizierungsfragen hat letztlich zu dem nachvollziehbaren Entschluss des Verteidigungsministeriums geführt, dieses Vorhaben abzubrechen. Diese konsequente Entscheidung von Verteidigungsminister de Maizière ist daher besonders zu begrüßen. Die entstehende Fähigkeitslücke in der Aufklärung muss jetzt durch eine alternative Lösung geschlossen werden, denn die Bundeswehr ist auf aussagekräftige Aufklärungsergebnisse angewiesen.

Die Probleme mit Eurohawk sind allerdings nicht dazu geeignet, die Technik des unbemannten Fliegens generell in Frage zu stellen. Vielmehr muss die Konsequenz aus diesem Projekt sein, eigene nationale Fähigkeiten im Drohnensektor zu entwickeln. Nur wenn wir in Europa in der Lage sind technologisch die komplette Systemkette der unbemannten Luftfahrt zu beherrschen, werden Krisen wie sie jetzt entstanden sind, berechenbar. Es bleibt daher die vordringliche Aufgabe von Politik und Unternehmen, gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten eine leistungsfähige Eigenentwicklung voranzutreiben.

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