Am Mittwoch, den 21.10., besuchte der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch (CDU) die Rheingauwasser GmbH und den Abwasserverband Oberer Rheingau, um sich mit Geschäftsführer Mario Schellhardt auszutauschen. Beim gemeinsamen Gespräch ging es insbesondere um die Wasserversorgung im Rheingau, die im Sommer aufgrund anhaltender Trockenheit erneut eine Herausforderung darstellte. Auch der Wallufer Bürgermeisterkandidat Dirk Büttner nahm an dem Termin teil, um sich über Wasser- und Abwassersituation im Oberen Rheingau zu informieren.

Schellhardt betonte, dass trotz der drei trockenen Sommer, die der Rheingau in den vergangenen Jahren erlebte, die Wasserversorgung zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet gewesen sei: „Das bedeutet jedoch nicht, dass die Aufforderung der Sommermonate an die Rheingauer nicht ernst gemeint gewesen sei. Insbesondere in trockenen Sommern hilft es uns enorm, wenn jeder ein bisschen achtsamer mit dem Trinkwasser umgeht.“ Das sei wichtig, da es nicht ohne weiteres möglich sei, die Bezugsmenge beim Wasserbeschaffungsverband Rheingau-Taunus in Wiesbaden zu erhöhen.

Neben der Wasserversorgung tauschten sich der Bundestagsabgeordnete und der Verbandsgeschäftsführer auch über die Abwassersituation im Rheingau aus. Mit der Abwasserbehandlungsanlage Grünau betreut der Verband eine Anlage mit 65.800 Einwohnerwerten: „Die Abwasserlage im Rheingau ist gut“, berichtet Schellhardt selbstbewusst. Er ergänzt, dass auch die Phosphorelimination, also die die Rückgewinnung von Phosphorverbindungen aus Abwässern zeitnah zum Jahr 2024 gelöst sei. Hierzu entwickelte die Firma Remondis das mit Umweltpreisen ausgezeichnete „TetraPhos“-Verfahren: „Das Prinzip des neuen Verfahrens ist, Klärschlammasche in verdünnter Phosphorsäure zu eluieren und die gewonnene Roh-Säure mit einfachen Mitteln so zu reinigen, dass die Rein-Säure einerseits als Aufschluss-Säure im Kreis gefahren, andererseits aber auch als hochwertige Phosphorsäure vermarktet werden kann“, erklärt Schellhardt.
Neben der Rückgewinnung der Phosphoranteile aus dem Abwasser steht auch die vierte Reinigungsstufe ins Haus, welche die Abwasserklärung im Rheingau weiter verbessern soll. Um Spurenstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Mikroplastik aus dem Abwasser herauszufiltern, sollen zukünftig kommunale Kläranlagen im Land mit der sogenannten vierten Reinigungsstufe ausgerüstet werden. Intensiviert werden soll vor allem der Ausbau an besonders sensiblen Gewässern. Hierzu machte Schellhardt den Bundestagsabgeordneten darauf aufmerksam, dass klare Richtlinien des Gesetzgebers besonders wichtig seien: „An einigen Kläranlagenstandorten wurde oder wird bereits diesbezüglich investiert. Entsprechend wichtig ist es, dass es klare Richtlinien durch den Gesetzgeber gibt, wie die vierte Reinigungsstufe umzusetzen ist, damit diese Investitionen nicht ins Leere laufen oder nachgebessert werden müssen“, so Schellhardt.

Der Bundestagsabgeordnete Willsch sicherte zu, insbesondere in Gesprächen mit den Fachpolitikern innerhalb der Bundestagsfraktion die Bedenken weiterzugeben und zog ein positives Gesprächsfazit: „Insbesondere ob der Hinweise und Aufrufe zum Wassersparen im Sommer war es wichtig, den Austausch zu suchen. Die Rheingauwasser GmbH ist ein zentrales Element der Wasserversorgung für den gesamten oberen Rheingau“, so Willsch, der ergänzte: „Der regelmäßige Austausch auch mit den kommunalen Strukturen vor Ort ist mir wichtig. Nur wenn ich die Situation in meinem Wahlkreis gut kenne, kann ich unsere Mitbürger in Berlin vertreten. Daher mache ich immer wieder derlei Termine“, so Willsch abschließend.

Zugleich war es für ihn eine Rückkehr an frühere Wirkungsstätte: In seiner Bürgermeisterzeit in Schlangenbad Mitte der Neunziger Jahre hatte er nach dem plötzlichen Tod des früheren Wallufer Bürgermeisters Spiekermann den Vorsitz in beiden Verbandsvorständen inne. Er äußerste seine Zufriedenheit über die seinerzeit getroffene Entscheidung, die Geschäftsführung der beiden Verbände einem externe Dienstleister zu übertragen: „Durch die Einbeziehung externen Sachverstandes aus der freien Wirtschaft konnten die Geschäftsprozesse optimiert und die Versorgung der Bürger kosteneffizient realisiert werden!“

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