Aus dem Ideenwettbewerb des unionsgeführten Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) "Clusters4Future" ist das Projekt der Goethe-Universität Frankfurt "ProxiDrugs - Innovative Therapien für humane Erkrankungen" als einer von sieben Gewinnern hervorgegangen. Es befasst sich mit der Behandlung von Krebs sowie Herz- und Entzündungskrankheiten. Die erste von drei möglichen Umsetzungsphasen beginnt im Herbst 2021. Die Förderung beträgt zunächst 15 Mio. Euro.

Hierzu die Frankfurter Bundestagsabgeordnete Bettina M. Wiesmann (CDU), in deren Wahlkreis das geförderte Institut für Biochemie II (IBC2) liegt, das am Goethe-Universitätsklinikum angesiedelt ist: „Das ist eine fantastische Nachricht für die Beteiligten, die Goethe-Universität, den Forschungsstandort Frankfurt sowie natürlich die kommenden Generationen von Menschen, die von entsprechenden Leiden betroffen sein werden.“

Wiesmann gehört dem Familienausschuss und der Kinderkommission des Deutschen Bundestags an und vertritt den Wahlkreis 183 seit Herbst 2017 in Berlin. Das Uniklinikum, auf dessen Gelände sich das IBC2 befindet, kennt Wiesmann aus mehreren Besuchen und hebt hervor, welche wichtige Arbeit die Mediziner und Wissenschaftler dort leisten: "Ohne die moderne Medizin könnte es unsere Gesellschaft in ihrer heutigen Form gar nicht geben. Das spüren wir in der Corona-Zeit mehr denn je. Nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität verbessert sich, insbesondere mit der Weiterentwicklung der Therapien. Bei Krankheiten, die eine längere Behandlungszeit mit sich bringen, ist das besonders wichtig und die Förderung der Forschung in diesem Bereich deshalb ein Muss. Über die aktuelle Förderung des Bundes und die Möglichkeit der Verlängerung freue ich mich wirklich sehr. Dem gesamten Team, auch an den weiteren Standorten, wünsche ich allen erdenklichen Erfolg.“

Zum Schluss gibt Wiesmann jedoch zu bedenken, dass Forschungsförderung nur ein Aspekt einer vorausschauenden Gesundheitspolitik ausmache: „Wenn der akute Zustand der Pandemie überwunden ist, werden wir uns überlegen müssen, wie wir den Bereich Gesundheit insgesamt besser ausstatten können, Pflegeberufe weiter aufwerten und uns auf pandemische Herausforderungen besser vorbereiten können. Die fachärztliche Versorgung in ländlicheren Gegenden - sogar Frankfurts Außenbezirken - ist nicht immer ausreichend, die spezialisierte kinderärztliche ebenso wie die geriatrische Versorgung sind verbesserungswürdig. Ich bin zuversichtlich, dass auch die Corona-Erfahrungen uns dafür neue Impulse geben werden.“


Hintergrund:

Unter der Leitung von Prof. Dr. Ivan Đikić hat sich eine Gruppe von Forschern der Goethe-Universität, des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME) und der TU Darmstadt zum Ziel gesetzt, die Entwicklung innovativer Therapieoptionen für Krankheiten wie Krebs, Herz- und Entzündungskrankheiten, voranzutreiben. Diese ProxiDrugs-Allianz der Goethe-Universität, der TU Darmstadt und des Fraunhofer (IME) schafft es, das vorhandene Wissen in der Grundlagenforschung und klinischen Forschung in Pharma- und Biotech-Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet in einem Netzwerk zu bündeln.

Am 25. und 26. Januar fand eine finale Auswahlsitzung des "Clusters4future" statt. Sieben Gewinner setzten sich dabei durch, zu denen auch das hessische Projekt zählt, das von Frankfurt aus geleitet wird, und sich ab sofort "Zukunftscluster" nennen darf. Die erste Umsetzungsphase beginnt im Herbst 2021. Es gibt maximal drei Umsetzungsphasen mit einem zeitlichen Umfang von drei Jahren und jeweils 15 Mio. Euro Förderung. Die Fortsetzung hängt von einer positiven Evaluierung am Ende der ersten bzw. zweiten Umsetzungsphase ab. Die maximale Förderdauer beträgt somit 9 Jahre mit einem Gesamtfördervolumen von 45 Mio. Euro.

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