Zur morgigen Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin erklärt Bettina M. Wiesmann, CDU-Bundestagsabgeordnete aus Frankfurt am Main und Mitglied in Familienausschuss und Kinderkommission:

"Präsenzunterricht und soziale Aktivitäten für alle Kinder und Jugendliche müssen jetzt Priorität haben. Zu Beginn des neuen Schuljahrs müssen Schüler, Eltern und Lehrkräfte sich darauf verlassen können, dass der Unterricht an Schulen und die begleitenden sozialen und Bildungsangebote in gewohnter Form stattfinden. Dazu gehört auch ein Mehr an digitalen Ergänzungsformaten. Gleiches gilt auch für die Hochschulen. Schulträger und Länder und mit Fördermitteln unterstützend auch der Bund sind aufgefordert, schnellstmöglich etwa noch fehlende Schutzeinrichtungen wie Belüftungsanlagen, besonders dort, wo nicht ausreichend gelüftet werden kann, zu installieren. Kinder und Jugendliche können nicht mehr länger in ihrer Entwicklung eingeschränkt werden, die Belastungen sind seit Beginn der Pandemie schon schwerwiegend genug gewesen."

Zu den notwendigen Maßnahmen ergänzt die Bildungs- und Familienpolitikerin: "Am vergangenen Freitag konnte ich in der Sendung "Wortwechsel" von Deutschlandfunk-Kultur über die Folgen der Lockdown-Maßnahmen mit dem Augsburger Schulpädagogen Prof. Klaus Zierer und der Bildungsforscherin des ifo-Instituts Dr. Larissa Zierow diskutieren. Wir waren uns einig: Ohne Präsenzunterricht bekommen Kinder und Jugendliche nicht die Entwicklungs- und Bildungschancen, die sie dringend brauchen. Dr. Zierow belegte mit aktuellen Daten die zeitlichen Lerndefizite, aber auch die psychosozialen Folgen von Lockdown und Distanzunterricht. Prof. Zierer betonte, dass digitaler Unterricht nur als Ergänzung des Präsenzunterrichts zu begreifen sei. Dafür brauche es allerdings umfangreiche Vorbereitungen in Lehrerausbildung und Unterrichtskonzeption. Ich sehe in dieser Diskussionsrunde meine Politik bestätigt, die in der Stellungnahme der Kinderkommission von Sommer 2019 eine systematische Heranführung der Kinder an digitale Unterrichtsformate empfahl und im Juni diesen Jahres zum Positionspapier der Unionsfraktion "Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen schützen und gleichzeitig das Durchstarten in Zeiten von und nach Corona ermöglichen" führte."

In dem Positionspapier fordern die CDU/CSU-Abgeordneten eine längerfristige Verarbeitung der psychosozialen Folgen der Pandemiemaßnahmen für Kinder und Jugendliche, einen klaren Fokus auf Präsenzunterricht nach den Ferien sowie umfangreiche Aufholmaßnahmen zur außerschulischen Bildung und sozialen Entwicklung - zum Beispiel mehr Jugendaustausch und Freiwilligendienste sowie eine Praktikumsoffensive.

Wiesmann abschließend: "Kinder und Jugendliche brauchen zum gesunden Heranwachsen ihre soziale Umgebung, nicht nur reines Lernen und Lernzielüberprüfungen. Darauf mussten sie über ein Jahr weitgehend verzichten. Wir müssen alles dafür tun, dass sie nun durchstarten können und zu einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung befähigt werden. Ich fordere deshalb die Ministerpräsidentenkonferenz auf, den Beschluss der Kultusminister vom letzten Freitag, der ebenfalls Präsenzunterricht an Schulen und Hochschulen fordert, mitzutragen und zu fördern".

Hier finden Sie den "Wortwechsel" von Deutschlandfunk-Kultur vom 6.8.:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wortwechsel.1082.de.html

Hier finden Sie die Mitteilung zum Positionspapier der CDUCSU-Fraktion zum Durchstarten aus Corona:
https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilungen/kinder-und-jugendliche-sollen-jetzt-durchstarten-koennen

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