Bettina M. Wiesmann MdB und Kulturpolitiker Dr. Thomas Dürbeck (beide CDU): "Spitzenforschung in Frankfurt, wirksame Schutzprojekte weltweit – durch ein Conservation Center im Frankfurter Zoo als europäische Schaltzentrale für den internationalen Arten- und Umweltschutz! Wir brauchen diesen Leuchtturm in unserer Wissenschaftsstadt!"

Bei der gestrigen Veranstaltung in der "Villa 102" der KfW-Stiftung diskutierten auf Einladung der Frankfurter Bundestagsabgeordneten Bettina M. Wiesmann und mehrerer CDU-Verbände der Stadtverordnete Dr. Thomas Dürbeck (CDU), Ulrike Haupt (BMZ), Prof. Volker Mosbrugger (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung), Dr. Christof Schenk (Zoologische Gesellschaft Frankfurt) und Barbara Schnell (KfW) über Gründung und Gestaltung eines Frankfurt Conservation Center als Leuchtturm für den Frankfurter Zoo.

Hierzu Bettina M. Wiesmann, die an diesem Abend die Moderation übernahm: "Das Frankfurt Conservation Center kann eine hervorragende Ergänzung der politischen Maßnahmen für Umweltschutz und den Erhalt der Biodiversität sein. Bei aller berechtigten Sorge um das Klima muss die Bedrohung der Artenvielfalt muss mehr in den Fokus gerückt werden. Bereichsübergreifende und anwendungsorientierte Spitzenforschung kann die Zerstörung der Natur an vielen Brennpunkten weltweit bekämpfen und zugleich hierzulande für Aufklärung und Engagement in der Gesellschaft sorgen. Zoo und Zoologische Gesellschaft bringen hierfür die nötige Erfahrung mit; mit Senckenberg, der KfW, den Frankfurter Hochschulen, der GIZ und vielen privaten Initiativen sind zahlreiche wichtige Akteure vor Ort präsent. Artenschutz kann zu einem echten Spike für Frankfurt werden – mit Wirkung vor Ort durch Beiträge zur gesellschaftlichen Debatte und Wissenschaftsvermittlung ebenso wie weltweit durch den Ausbau der Schutzaktivitäten und -Programme."

Das Frankfurt Conservation Center soll im Zuge der Umbauarbeiten am Entrée Ost des Frankfurter Zoos entstehen, dessen Anlagen dringend der Sanierungen bedürfen. Die Idee zu einem solchen Science Hub stammt aus Großbritannien, dort gibt es bereits seit vielen Jahren die Cambridge Conservation Initiative (CCI). Träger des FCC könnte die Zoologische Gesellschaft Frankfurt sein, die die Idee auf den Weg gebracht hat. Ziel des FCC ist die Bündelung der Energien verschiedener Institutionen und Initiativen an einem interdisziplinären Forschungs- und Kompetenzzentrums für Artenschutz und Biodiversität am Frankfurter Zoo.

"Unsere Stadt bietet alle wichtigen Voraussetzungen für die Etablierung dieses Forschungszentrums; Forschung und Nachwuchsförderung in Frankfurt würden enorm profitieren. Dabei sind die anstehenden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Zoo eine einmalige Chance, die wir dringend wahrnehmen sollten! Ein FCC würde die Beiträge zum Artenschutz und zur Wissensvermittlung ermöglichen, die heute im Zentrum des Selbstverständnisses eines jeden Zoos stehen. Wenn im Zoo Gesellschaftshaus ein Kinder- und Jugendtheater untergebracht werden soll, ist die Erschließung des Areals um das Entrée Ost ohnehin notwendig. Die Unterbringung des FCC in die hier entstehenden Räumlichkeiten drängt sich geradezu auf", erläutert der Stadtverordnete Dr. Thomas Dürbeck, der am gestrigen Abend die lokalpolitische Perspektive vertrat.

Die CO2-Belastung sei mit technischen Mitteln regulierbar, eine ausgestorbene Art hingegen könne man nicht zurückholen. Ein Conservation Center helfe dabei, diejenigen geografischen Gebiete auszumachen, die für die Sicherung der Arten unbedingt zu schützen sind, wodurch gezielte Maßnahmen möglich seien, erläutern die beiden CDU-Politiker.

"IAA-Proteste und Klimastreiks zeigen, dass die Menschen eine handlungsorientierte Klima- und Umweltpolitik wünschen. Je fundierter und detaillierter die Erkenntnisse über die globalen Folgen des Klimawandels und vielerorts rücksichtslose Zerstörung der Natur, desto besser. Es reicht bei allem nötigen Bewusstseinswandel nicht aus, hierzulande Einschränkungen vorzunehmen, wenn anderswo auf der Welt die Verschmutzung anhält oder sich verschlimmert. Wir brauchen eine vernünftige Klimapolitik und wirkungsvolle Umweltschutzmaßnahmen, die langfristig tragfähige Ziele anstreben - und zwar besonders dort, wo die Bedrohungen am größten und die Maßnahmen am wirksamsten sind. Projekte, die die betroffenen Länder und Bevölkerungen vor Ort miteinbeziehen, sind ein zentrales Element der hierfür notwendigen internationalen Zusammenarbeit. Im Hinblick auf die positiven Wirkungen draußen wie auf die notwendigen klärenden Debatten bei uns unterstütze ich ausdrücklich das Projekt eines Conservation Centers am Frankfurter Zoo", erklärt Wiesmann abschließend.

„Zoos sind Botschafter bedrohter Arten. Wir brauchen nun das gesamte Potential bürgerschaftlichen Engagements unserer Stadt! Das Projekt muss so schnell wie möglich umgesetzt werden“, ergänzt Dürbeck.

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