Wetterauer Bundestagsabgeordneter Oswin Veith (CDU) kritisiert Empfehlung der Bertelsmann-Stiftung zur Reduzierung von Krankenhäusern.

Die von der Bertelsmann-Stiftung aus der von ihr in Auftrag gegebenen Studie „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“ abgeleitete Empfehlung, die Anzahl der Krankenhäuser bundesweit von derzeit 1400 auf weniger als 600 zu reduzieren, hält der direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Oswin Veith für nicht nachvollziehbar, pauschalisierend und völlig überzogen. Auch wenn die Struktur der Krankenhausversorgung in Teilen Deutschlands noch verbesserungswürdig sei, sehe er keinen Grund für eine massenhafte Schließung von Krankenhäusern.

„Die Schließung von über 800 Krankenhäusern in Deutschland käme einem Kahlschlag gleich, unter dem besonders die Bevölkerung in den ländlichen Regionen zu leiden hätte. Das kann nicht im Sinne einer Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land sein. Die flächendeckende Versorgung mit gut erreichbaren, wohnortnahen Krankenhäusern in ländlichen Regionen ist zudem ein wichtiges Kriterium für deren Attraktivität“, so Veith.

Die Studie, die die Simulation und Analyse einer Neustrukturierung der Krankenhausversorgung am Beispiel einer Versorgungsregion in Nordrhein-Westfalen zum Gegenstand habe, komme zu dem Schluss, dass in dieser Region etwa zwei Drittel der Krankenhäuser geschlossen werden könnten. Dieses Ergebnis sei zwar diskussionswürdig, aber nicht ohne weiteres auf andere Regionen in Deutschland übertragbar, da die Versorgungssituation in jeder Region anders sei.

Auch die Empfehlung der Bertelmanns-Stiftung, vom bisherigen drei- bis vierstufige Modell der Krankenhausversorgung (Grundversorgung, Regelversorgung, überörtliche Schwerpunktversorgung und Maximalversorgung) abzurücken und ein zweistufiges Modell mit neuer Regelversorgung in Mittelzentren und Maximalversorgung in Groß- und Oberzentren einzuführen, hält Veith für vereinfachend und nicht geeignet, eine patientennahe und bedarfsgerechte medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Die Zahl der Krankenhäuser nehme ohnehin bereits seit Jahren ab, und die Politik habe schon lange den bedarfsgerechten Umbau unseres Gesundheitssystems eingeleitet. Dieser sei vielerorts aber noch nicht abgeschlossen. Mit dem Krankenhausstrukturgesetz, das Anfang 2016 in Kraft getreten sei, habe der Bund eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Krankenhausfinanzierung und die Qualität der Krankenhausversorgung zu verbessern, und zwar unter dem Grundsatz, dass Krankenhäuser gut, sicher und gut erreichbar sein müssen.

In der Wetterau habe man schon frühzeitig mit dem Umbau und der Modernisierung der Krankenhauslandschaft ab 2005 begonnen. Dafür stehe auch das Gesundheitszentrum Wetterau (GZW) mit seinen fünf Krankenhäusern an vier Standorten in Bad Nauheim, Friedberg, Schotten und Gedern, die zu den führenden kommunalen Krankenhäusern in Hessen gehören würden. Insofern seien Krankenhausschließungen in der Wetterau für ihn keine Option, so der Wetterauer Bundestagsabgeordnete Oswin Veith, der von 2006 bis 2011 Krankenhausdezernent des Wetteraukreises war, abschließend.

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