Der Deutsche Bundestag hat sich heute mit den Chancen von Menschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt befasst. Der Frankfurter CDU-Bundestagsabgeordnete und Vizechef der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Matthias Zimmer zeigt sich hinsichtlich einiger Stigmatisierungstendenzen auf dem Arbeitsmarkt besorgt: „Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise Menschen mit türkisch klingenden Namen in Bewerbungsverfahren tendenziell benachteiligt sind. Das ist ein Problem.“

Die SPD schlägt hierzu in einem Antrag anonymisierte Bewerbungsverfahren und Zielvereinbarungen mit der Privatwirtschaft vor, um diesen Benachteiligungen beizukommen. „Das Problem liegt aber nicht in der Gesetzgebung oder in fehlenden Quotenregelungen, sondern an gesellschaftlichen Stigmatisierungen. Deshalb muss es uns in erster Linie darum gehen, auf eine gesellschaftliche Sensibilisierung hinzuwirken. Wir müssen das Bewusstsein für Diskriminierung schärfen, um schließlich gezielte Beratung und Rechtsdurchsetzung zu ermöglichen“, so Zimmer.

Nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten sollen Arbeitsmarktinstrumente speziell an Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet werden. Damit würden sie ein problematisches Schubladendenken in der Arbeitsmarktpolitik pflegen, so Zimmer: „Bei der Vermittlung von Arbeitsuchenden gibt es aus gutem Grund keine klassischen Zielgruppen, wie Behinderte, Frauen oder Migranten. Zielgruppen könnten wir viele definieren, aber im Umkehrschluss würden andere Gruppen dabei ausgeschlossen. Die Herausforderungen bei der Vermittlung von Arbeitssuchenden gehen über zu kurz greifende Kennzeichen, wie >>Migrationshintergrund<< hinaus. Jeder Mensch bringt spezielle Herausforderungen für die Fallmanager vor Ort mit sich.“

Vor allem drei Kenngrößen seien Vermittlungsentscheidend: Alter, Schulabschluss, Berufsausbildung. „Nun aber sind Menschen mit Migrationshintergrund nicht alle gleich alt, nicht alle gleich ausgebildet. Daher bedarf es vielmehr einer ganzheitlichen Sicht und individuellen Hilfen“, bekräftigte Zimmer.

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund liege auch in regionalen Arbeitsmarktnetzwerken: „Im Rahmen des Förderprogramms >>Integration durch Qualifizierung<< sind bereits regionale Netzwerke aufgebaut worden, die gemeinsam mit den arbeitsmarktrelevanten Akteuren vor Ort individuelle Maßnahmen und Strategien für eine verbesserte Arbeitsmarktintegration von erwachsenen Migranten entwickeln und umsetzen. Das ist allemal sinnvoller, als Menschen nach einem wenig aussagekräftigen Merkmal in eine Kategorie zu stecken“, so Zimmer abschließend.

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