Die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert (CDU) begrüßt die jüngst vorgestellten Pläne zu einer grundlegenden Reform des Medizinstudiums in Deutschland. Mit dem "Masterplan Medizinstudium 2020" haben Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheits- und der Kultusministerkonferenz der Länder und der Koalitionsfraktionen des Deutschen Bundestages wichtige Eckpunkte für die zukünftige Ausrichtung beschlossen.

Im Rahmen einer Veranstaltung mit Ärzten aus Hanau und Region hatte Leikert, die auch dem Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestags angehört, die Reform des Medizinstudiums bereits mit dem Vorsitzenden des Marburger Bundes, Dr. Rudolf Henke, diskutiert. Ausgehend von ihren Gesprächen beurteilt Leikert die nun vorgestellte Zielrichtung für die Reform des Medizinstudiums als wichtigen Schritt: "Mit den im Masterplan Medizinstudium 2020 beschriebenen Eckpunkten werden die zukünftigen Anforderungen an die medizinische Versorgung und das Medizinstudium treffend beschrieben. Die einzelnen Maßnahmen stellen eine Neustrukturierung dar, bei der insbesondere ein stärkerer Praxisbezug, eine Stärkung der Allgemeinmedizin und soziale Kompetenzen im Vordergrund stehen. Das Medizinstudium und die medizinische Versorgung werden mit dem Masterplan an die zukünftigen Herausforderungen angepasst und stellen in ihrer Gesamtheit eine grundlegende Reform dar."

Die Neustrukturierung des Medizinstudiums durch den "Masterplan Medizinstudium 2020" sieht Veränderungen bei der Studienstruktur sowie den Ausbildungs- und Prüfungsinhalten vor. Beispielsweise soll die Zulassung zum Medizinstudium stärker auf die Anforderungen der ärztlichen Tätigkeiten ausgerichtet werden. Neben der Abiturnote sollen von den Hochschulen künftig weitere Kriterien bei der Studierendenauswahl zugrunde gelegt werden. Soziale und kommunikativen Kompetenzen sowie eine besondere Motivation für das Medizinstudium werden als Auswahlkriterium mehr Gewicht erhalten.

Um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen für die Zukunft zu sichern, werden zudem Anreize für den hausärztlichem Nachwuchs gesetzt. So können die Länder künftig bis zu 10 Prozent aller Bewerberinnen und Bewerber für einen Studienplatz bei der Platzvergabe bevorzugt berücksichtigt, wenn sich diese vorab verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für bis zu zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten ländlichen Regionen tätig zu sein.

Der Masterplan Medizinstudium 2020 setzt in der inhaltlichen Ausrichtung des Studiums außerdem auf einen stärkeren Praxisbezug und eine Stärkung der Allgemeinmedizin. Kommunikative und soziale Fähigkeiten für die Interaktion zwischen Arzt und Patient sollen durch die Änderungen einen wesentlichen Raum im Medizinstudium einnehmen. Das Gespräch zwischen Arzt und Patient gilt als maßgeblich mitverantwortlich für den Behandlungserfolg. Deshalb bekommen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten durch den Praxisbezug und die Kompetenzorientierung in der Ausbildung einen höheren Stellenwert eingeräumt. Ferner soll das Medizinstudium auf die Zusammenarbeit mit mitbehandelnden Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen sowie mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe vorbereiten. Eine Expertenkommission die Neuausrichtung des Medizinstudiums eng begleiten und die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen untersuchen.

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