CDU-Politiker antwortet Heringens Bürgermeister Ries

Viele meinen, die Energiewende sei gleichbedeutend mit dem immer neuen Aufbau von Windrädern. So auch der Heringer Bürgermeister Hans Ries. Ganz anders hat dies die von Angela Merkel berufene Ethikkommission nach der Katastrophe von Fukushima festgelegt. In ihrem damaligen Gutachten schreibt sie wörtlich: „Energiewende bedeutet nicht, wegfallenden Atomstrom einfach durch nochmals drastisch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu ersetzen, weil es Grenzen der Belastbarkeit natürlicher Lebensräume gibt und schnell die technische Machbarkeit überschätzt wird.“ Besser kann man den inzwischen bei einigen ausgebrochenen Windkraft-Boom nicht entlarven.

Aufräumen muss man auch endlich mit der Behauptung, der massive Aufbau von Windrädern nütze dem Klimaschutz. Denn seit 2009 steigt der CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung an. Die Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI) der Bundesregierung hat kürzlich festgestellt: „Das EEG sorgt nicht für mehr Klimaschutz, sondern macht ihn sogar deutlich teurer.“ Deshalb muss das EEG jetzt zu einem CO2-Einsparungsgesetz umgebaut werden. Das heißt: Weniger Energieverbrauch, bessere Ausnutzung des anfallenden Stroms und kein unkontrollierter Zubau an neuen Windrädern.

Schon heute haben wir übrigens eine Überschussproduktion im Stromnetz. Längst muss Strom, wenn Wind und Sonne gleichzeitig produzieren, ins Ausland geschafft, dorthin verschenkt oder sogar mit Zuzahlungen weggeschafft werden. Zum Vergleich: In 2013 haben die Windräder in Deutschland knapp 50 Terrawattstunden Strom produziert. Gleichzeit mussten 33 Terrawattstunden ins Ausland abgegeben werden. EU-Energiekommissar Günter Oettinger bringt es auf den Punkt: „Deutschland war 2013 Stromexportmeister in Europa, hat daran aber nichts verdient. (…) Wir verschenken unseren Strom, damit unser Netz stabil bleibt. (…) Das ist kein gutes Geschäftsmodell. Das ist blanker Irrsinn.“

Allein in 2014 muss „Otto Normalverbraucher“ rund 24 Milliarden Euro über seine Stromrechnung für EEG-Subventionen bezahlen. Zudem ist die oft schön geredete Vorstellung von Bürgerwindparks und Energiegenossenschaften längst Schnee von gestern. Vielmehr drängen jetzt Aktiengesellschaften, Windkraftkonzerne und Kapitalgesellschaften in diesen Markt. Deren Ziel ist weder die Energiewende, noch der Umweltschutz. Was sie wollen ist ein garantierter Profit im zweistelligen Bereich.

 

(Quelle: Kreisanzeiger, 1. Juni 2014)

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