„Es ist keine demokratisch haltbare Situation, wenn Bürgerinteressen gegen geplante Windparks nur dann durchsetzbar sind, wenn es sich um größere Kommunen – wie z. B. Bad Hersfeld – handelt oder engagierte Bürger genug Geld aufbringen können“, betont der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich.

 

Deshalb unterstützt der CDU-Politiker die Anliegen von Bürgern des kleinen Heringer Ortes Herfa, an dessen Südseite einer der größten Windparks Hessens entstehen soll. Die Bewohner verweisen darauf, dass gegenüber der in den Jahren 2009/10 vorgestellten Anlagengröße nun Windräder mit einer Höhe von 200m errichtet werden sollen. Dies sei eine vielfach höhere Belastung für Mensch und Umwelt.

 

Auch sehe man hier die gleichen einschränkenden Voraussetzungen beim Vogelzug, beim Vorkommen des Rotmilans und der Beeinträchtigung der Bevölkerung wie beim gerade getroffenen Gerichtsentscheid zur Anlage bei Dens. Die Bürger hätten in diesem Jahr sogar das Vorkommen des Schwarzstorchs bei der Nahrungsaufnahme fotografiert und der Genehmigungsbehörde zur Kenntnis gegeben. Inzwischen hätten auch viele Herfaer den Eindruck, dass die von der Betreiberfirma Enercon verfassten Gutachten die Wirklichkeit nur sehr einseitig abbildeten.

 

„Allerdings kann sich in diesem kleinen Ort Niemand ein spezielles Anwaltsbüro leisten, noch ist man in der Lage, Zehntausende von Euro zu sammeln, um sich vor Gericht durchzusetzen“, erläutert Heiderich. In einem Brief an Regierungspräsident Walter Lübke fordert der Bundestagsabgeordnete deshalb ein transparenteres Vorgehen. „Das Verfahren sollte so lange angehalten werden, bis die offenen Fragen der Bürger geklärt wurden.“ Außerdem bittet Heiderich um Einholung eines Gegengutachtens durch die Genehmigungsbehörde selbst, um objektive Voraussetzungen für die Beurteilung zu schaffen.

 

Auch vor dem Hintergrund der gerade vom neuen Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) diskutierten Eckpunkte zur Zukunft Erneuerbarer Energien sollten Anlagen an windschwächeren Standorten im Binnenland noch einmal besonders überprüft werden, meint Heiderich. Die CSU habe deshalb Recht, wenn sie fordere, in der Zwischenzeit keine neuen Genehmigungen zu erteilen. Außerdem solle nicht nur in Bayern der Abstand von Windanlagen zu Wohngebäuden künftig auf die zehnfache Höhe der Windtürme erweitert werden.

 

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