Zu einem Gespräch mit dem örtlichen Bündnis gegen Bahnlärm traf sich jetzt der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich. An dem Treffen nahmen neben dem Vorsitzenden Gerhard Deiseroth auch die beiden Bürgermeister Harald Preßmann (Hauneck) und Thomas Baumann (Ludwigsau) teil. Die Initiative setzt sich für Lärmschutzmaßnahmen an der Bahnstrecke in den Gemeinden Haunetal, Hauneck, Bad Hersfeld, Ludwigsau und Bebra ein.
Während mittlerweile feststeht, dass in Haunetal-Neukirchen Schallschutzwände errichtet werden, müssen sich die übrigen Kommunen noch gedulden. „Ein Großteil der Finanzmittel fließt momentan in die besonders stark vom Bahnlärm betroffene Rheintaltrasse“, erläutert Heiderich. Man müsse nun gemeinsam versuchen, die noch offenen heimischen Projekte in das neue Lärmsanierungsprogramm ab 2015 unterzubringen. „Nur so haben sie eine Chance tatsächlich realisiert zu werden“, so der CDU-Verkehrsexperte.
Durch die komplette Umrüstung aller Waggons bis zum Jahr 2020 werde die Deutsche Bahn die Lärmbelastung um insgesamt 50% reduzieren, berichtet Heiderich von der technischen Genehmigung zum Einbau der sogenannten Flüsterbremse. „Damit wird künftig der Lärm direkt am „rollenden Material“ spürbar reduziert.“ Die neue Verbundbremsstoffsohle vermindere das Rollgeräusch von Güterwagen um die Hälfte, weil sie das Aufrauen der Räder verhindere, so dass die Wagen leiser rollen.
„Im Verkehrsausschuss haben wir außerdem durch die Abschaffung des Schienenbonus beschlossen, dass die Bahn künftig nicht mehr Lärm erzeugen darf als der Straßenverkehr. Die Umrüstung auf leisere Bremsen wird von der Bundesregierung finanziell gefördert. Aus den Mitteln für den Lärmschutz an der Schiene stellt der Bund bis 2020 insgesamt 152 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 152 Millionen Euro sollen in den kommenden acht Jahren aus den Mehreinnahmen durch das neu eingeführte lärmabhängige Trassenpreissystem der DB kommen“, erläutert Heiderich. Dieses solle vor allem den Druck auf ausländische Anbieter erhöhen, künftig die Flüsterbremsen einzubauen.