„Aufgrund der anhaltenden Lieferschwierigkeiten der Industrie für die Ausrüstung der ICE-T-Züge mit neuen Radsätzen, wird es auch in nächster Zeit leider keinen ICE-Halt am Bahnhof Bad Hersfeld geben“, bedauert der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, hat Heiderich darüber unterrichtet, dass es „zum größten Bedauern der Bahn, der deutschen Fahrzeugindustrie bislang nicht gelungen sei, vom Eisenbahn-Bundesamt zugelassene neue Radsätze für den Serieneinbau in den ICE-T-Zügen zu entwickeln“. Der CDU-Politiker hatte sich an Bahnchef Rüdiger Grube gewandt und die anhaltende Verzögerung als schlicht nicht vertret- und zumutbar für die Bahnreisenden bezeichnet.

 

Im November 2010 wurde der ICE-Halt in Bad Hersfeld ausgesetzt, da auf dieser Strecke jene ICE-Fahrzeugtypen eingesetzt waren, die nach den leidigen Radsatzproblemen ihre Neigetechnik nicht mehr benutzen durften. Dadurch kam es zu Fahrzeitverlängerungen, die die Bahn mit der Streichung einiger Verkehrshalte ausglich.

 

„Es ist keinem Bahnkunden zu erklären, warum die Industrie hier seit mehr als 2 Jahren kein Stück vorankommt“, kritisierte Heiderich. Der Bund habe seine Hausaufgaben gemacht und für eine entsprechende Finanzierung gesorgt. Er erwarte nun vom Bahnvorstand mehr Druck, um diese peinliche Posse zügig zu beenden. „Die Bahn hat zugesagt den ICE-Halt in Bad Hersfeld wieder einführen zu wollen, das darf aber nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag dauern“, so Heiderich.

 

Entschieden zurück wies Heiderich allerdings die Behauptung einiger Stadtpolitiker „Bad Hersfeld werde abgehängt“. Die Anbindung an den Fernverkehr sei zwar ausbaufähig, aber alles in allem doch ordentlich. „Wer etwas anders behauptet, hat wohl schon länger keine Bahnreise mehr ab Bad Hersfeld unternommen“, so der CDU-Politiker. Auch mit dem bevorstehenden Fahrplanwechsel bleibt die Festspielstadt mit zweistündlich verkehrenden IC-Zügen direkt ins Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn eingebunden.

 

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