Die tägliche Stausituation auf der A 66 und A 643 rund um Wiesbaden könnte schon in wenigen Jahren deutlich entschärft sein. Dies bestätigte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in einem Gespräch mit der Wiesbadener Bundestagsabgeordneten und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Sie hatte sich mit ihrem Kollegen zu einem Gespräch getroffen, nachdem bekannt geworden war, dass bislang noch keine Finanzierungszusage des Bundes für den Umbau des Schiersteiner Kreuzes erteilt wurde. Insbesondere die Finanzierung einer Semidirektrampe am Schiersteiner Kreuz von der A66 aus Frankfurt kommend in Richtung Mainz auf die A643 war fraglich.

Mit dem Bau der Semidirektrampe würde sich die Stausituation deutlich entschärfen, da die Autofahrer auf der Direktrampe in einer weiten, zweispurigen Linkskurve zügig auf die A 643 auffahren könnten, ohne dabei zu sehr abbremsen zu müssen. Die derzeitige "Kleeblatt-Situation" am Schiersteiner Kreuz, bei der die Autos in einer engen Rechtskurve auf die A643 geführt werden, führt zu massiven Rückstaus. Deswegen fahren immer mehr überregionale Pendler von der Autobahn ab und die Staus verlagern sich von der Autobahn auf das Wiesbadener Stadtgebiet. "Die Feierabendstaus in der Innenstadt, insbesondere auf dem Ersten Ring, Zweiten Ring und auf der Äppelallee, würden mit der neuen Semidirektrampe deutlich zurückgehen," so Schröder.

Mit dem Ersatzneubau der Schiersteiner Brücke und den Instandsetzungsarbeiten am Schiersteiner Kreuz engagiert sich der Bund bereits im Haushaltsjahr 2013 mit über 200 Millionen Euro. Nach dem Treffen von Ramsauer und Schröder sieht es nun auch für die Semidirektrampe gut aus: "Peter Ramsauer hat mir zugesagt, dass die Semidirektrampe aus bautechnischen Gründen zwar am Ende, aber innerhalb des im Juli 2013 beginnenden Bauprozesses Schiersteiner Brücke/Schiersteiner Kreuz realisiert wird", sagt Kristina Schröder.

Im Wiesbadener Rathaus wird diese Nachricht mit großer Erleichterung aufgenommen. Seit Jahren setzt sich die CDU-Rathausfraktion intensiv für den Neubau der Brücke und die Entspannung der Verkehrssituation auf der A66 und A643 ein. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Rathausfraktion, Hans-Martin Kessler, sagte dazu: "Die Verkehrssituation in den Feierabendstunden hat die Grenze des Erträglichen schon heute überschritten. Die Zusage des Bundesverkehrsministers, dass jetzt mit dem Neubau der Rheinbrücke auch der Ausbau des Schiersteiner Kreuzes inklusive der wichtigen Semidirektrampe kommen wird, erleichtert die angespannte Situation dagegen sehr. Unsere Befürchtung, dass eine weitere Verlagerung der Autobahnstaus auf das Stadtgebiet den Verkehr in Wiesbaden zum kollabieren bringt, wird so nicht eintreten."

Grafik Schiersteiner Kreuz

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