Zu einer gemeinsamen Veranstaltung über Gegenwart und Zukunft der Ärzteversorgung hatten die Bundestagsabgeordnete für Hanau und Region, Dr. Katja Leikert (CDU) und die Kreistagsfraktion der CDU im Main-Kinzig-Kreis mit ihrem Fraktionsvorsitzenden, dem Landtagsabgeordneten Michael Reul nach Langenselbold eingeladen. Nach einer Begrüßung durch die Bundespolitikerin, die auch Mitglied im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages ist, referierte der Landesgeschäftsführer der Barmer GEK, Norbert Sudhoff, sehr anschaulich und kenntnisreich über die Grundlagen der Bedarfsplanung.

Hintergrund der Veranstaltung war die Diskussion über die Frage der Über- oder Unterversorgung im Bereich der niedergelassenen Ärzte. „Es steht die zentrale Frage im Raum, wie wir auch in Zukunft eine optimale medizinische Versorgung in den ländlichen Gebieten sicherstellen und auf entstehende Versorgungslücken reagieren können“, fassten Katja Leikert und Michael Reul das Leitthema des Abends zusammen.

Wie Norbert Sudhoff in seinem Vortrag erläuterte, haben die Kassenärztlichen Vereinigungen im Einvernehmen mit den Landesverbänden der gesetzlichen Krankenkassen nach Maßgabe der vom Gemeinsamen Bundesausschusses erlassenen Richtlinien auf Landesebene einen Bedarfsplan zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung aufzustellen und jeweils der Entwicklung anzupassen. Eine Beratung und Beschlussfassung erfolgt in einem eigens gebildeten Landesausschuss, dem Vertreter der Ärzteschaft genauso wie Vertreter der Krankenkassen und weitere unparteiischen Mitglieder angehören. Patientenvertreter haben bei diesem Verfahren ein Mitberatungsrecht. Planungsbereiche der hausärztlichen Versorgung sind die sogenannten Mittelbereiche. Der Zuschnitt beruht auf der Zuordnung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Für Hessen ergeben sich daraus 67 hausärztliche Planungsbereiche (Mittelbereiche).            

Entstehende oder früh erkennbare Versorgungslücken bei der Ärzteversorgung zu kompensieren sei ein erklärtes Ziel. Aber auch die kommunale Ebene hat Instrumente, um die ärztliche Versorgung in ländlichen Regionen mit zu gestalten. „Denn relevant ist nicht nur allein die Bedarfsplanung. Alle Beteiligten, sind gefordert, moderne und attraktive Rahmenbedingungen für Allgemeinmediziner in den ländlichen Regionen zu schaffen“, betonte Sudhoff. Auch Kommunen können durch frühzeitige strukturelle Maßnahmen diesen Prozess unterstützen. Durch die anschließend sehr lebhafte Diskussion führte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, der Landtags­abge­ordnete Michael Reul.

„Wir müssen uns den absehbaren Veränderungen stellen und diese auch mit gestalten. Auf Bundesebene wollen wir negativen Veränderungen mit einem Versorgungsstärkungsgesetz entgegentreten, zum Beispiel durch die Förderung von Medizinischen Versorgungszentren, Praxisnetzen, Verlagerung von Arztsitzen in unterversorgte Gebiete“, berichtet Katja Leikert in diesem Zusammenhang. „Darüber hinaus werden aus meiner Sicht Telemedizin und die Delegation ärztlicher Leistungen in Zukunft immer wichtiger werden. Alle im Gesundheitswesen sind zu einer größeren Flexibilität aufgerufen, um diese Herausforderungen zu meistern“, so die Bundestagsabgeordnete. 

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