In Bruchköbel hat im letzten Jahr einer der größten Automobilzulieferer seine Zentrale für Europa und Amerika bezogen: die Samvardhana Motherson Group. Die Bundestagsabgeordnete für Hanau und Region, Dr. Katja Leikert (CDU), nutzte kürzlich die Gelegenheit für einen Besuch der neuen Unternehmenszentrale. Bei Andreas Heuser und Jens Cordes von der Geschäftsführung des Unternehmens konnte sie sich über die Geschäftsfelder und die Entwicklung informieren. Im Gespräch tauschte man sich außerdem über Standort- und Personalpolitik aus.

Mit rund 80.000 Mitarbeitern in 26 Ländern und insgesamt 180 Produktionsstandorten weltweit ist das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1975 zu einem der 40 weltweit größten Zulieferer für die Automobilindustrie gewachsen. Seine Wurzeln hat das Unternehmen im indischen Noida. In Deutschland ist das Unternehmen seit dem Jahr 2005 aktiv. In Gelnhausen hat es mit 16 Quadratmetern und drei Mitarbeitern angefangen. Nach einem rasanten Wachstum in den letzten zwölf Jahren sind inzwischen rund 23.600 Mitarbeiter allein für Europa und Amerika für das Unternehmen tätig.

Dass Bruchköbel den Zuschlag für die neue Zentrale bekam, dafür sei vor allem die gute Lage mit schneller Anbindung an die Autobahn entscheidend gewesen. Für die Geschäftsführung waren außerdem verfügbare und entwicklungsfähige Grundstücke mit weiteren Erweiterungsmöglichkeiten in direkter Nachbarschaft ausschlaggebend. Bei der Ansiedlung und dem Umzug von Gelnhausen nach Bruchköbel habe der Kontakt zur Lokalpolitik einen entscheidenden Anteil gehabt. Von Seiten der Verantwortlichen im Bruchköbler Rathaus habe man das klare Bemühen gespürt, eine gute Lösung für das Unternehmen zu finden. Ein Umzug nach Bruchköbel und der Bau des neuen Standorts sei deshalb die logische unternehmerische Entscheidung gewesen.

Durch eine durchdachte Wachstumsstrategie mit strategischen Zukäufen von in wirtschaftliche Schieflagen geratenen Industriebetrieben verfügt die Motherson Group heute über die Möglichkeit, Synergie-Effekte nutzbar und die in die Unternehmensgruppe integrierten Unternehmen wieder profitabel zu machen. Zu den von der Samvardhana Motherson Group hergestellten und vertriebenen Produkten gehören heute Verkabelungssysteme, Außen- und Innenspiegel, Stoßfänger, Cockpit- und Türinnenverkleidungen sowie Interieur- und Exterieurelemente. Vermutlich dürfte jeder mit Produkten der Samvardhana Motherson Group in Berührung gekommen sein, ohne das bisher bewusst wahrgenommen zu haben. Wichtige Zukunftsthemen sieht man in der Weiterentwicklung von Fahrassistenzsystemen und dem sogenannten Autonomen Fahren.

Auch die Personalpolitik war ein Thema bei dem Besuch der Bundestagsabgeordneten. Wie Andreas Heuser hervorhob, sei vor allem der hohe Anteil an Frauen unter den Beschäftigten bemerkenswert. Wie Leikert von Andreas Heuser aber erfuhr, würde sich auch bei der Samvardhana Motherson Group der oft zitierte Fachkräftemangel zeigen. Daher wolle man künftig verstärkt auf die Ausbildung junger Menschen und Absolventen setzen, um sie frühzeitig an das Unternehmen zu binden.

Von der Unternehmensentwicklung und dem rasanten Wachstum zeigte sich Katja Leikert sehr beeindruckt. Wichtig sei es ihr, dass Unternehmen gute Rahmenbedingungen vorfänden, um sich positiv zu entwickeln und Teil einer prosperierenden Region zu sein. "Politik muss die richtigen Voraussetzungen schaffen. Der Austausch mit Vertretern aus den Wirtschaftsunternehmen der Region ist mir deshalb sehr wichtig, um Anregungen und Einschätzungen zu erhalten und diese in die politische Arbeit einfließen lassen zu können", fasst Leikert zusammen. Die Bundestagsabgeordnete bedankte sich abschließend für den spannenden Besuch und das offene Gespräch. 

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