Das Bundeskabinett hat Mitte der Woche inhaltliche Eckpunkte für das 2 Mrd. EUR schwere, vom Parlament finanziell bereits im Rahmen des Nachtragshaushalts 2021 abgesicherte "Aktionsprogramm für Kinder und Jugendliche" auf den Weg gebracht. Die Mittel sollen maßgeblich dazu eingesetzt werden, Kinder, Jugendliche und Familien innerhalb vorhandener Strukturen während und nach der Pandemie beim Wiedergewinnen von sozialen Kontakten und Aktivitäten zu unterstützen. Darüber hinaus sollen Lernrückstände aufgeholt werden. Familien mit geringen Einkommen erfahren zusätzliche Förderung.

Hierzu die Frankfurter Bundestagsabgeordnete Bettina M. Wiesmann (CDU), Mitglied im Familienausschuss und der Kinderkommission des Deutschen Bundestags: „Das Aufholprogramm schafft eine gute Grundlage, um Familien in dieser akuten Phase der Pandemie, auf dem sich abzeichnenden Weg aus den einschneidenden Kontaktbeschränkungen heraus sowie in der Zeit nach der Pandemie zu helfen. Damit wird nun endlich die Generation ins Visier genommen, die mit am meisten verzichtet hat und aktuell vielleicht am stärksten unter Corona leidet. Das Paket ist ausgewogen und ein guter Anfang.“

„Allerdings“, so Wiesmann weiter, „müssen wir uns noch mehr auf die psycho-sozialen Folgen konzentrieren: Viele Kinder und Jugendliche werden am Ende der Pandemie über lange Zeit weitgehend isoliert und ohne soziale Tagesstruktur gewesen sein. Einzelkinder und Kinder aus besonders belasteten Familien sind ganz besonders betroffen. Die seelischen Schäden sind schon jetzt messbar. Um sie zu heilen, brauchen wir umgehend unbürokratische Zugänge und mehr Angebote für psychologische Betreuung und Therapie, die nicht zum Stigma gemacht wird. Auch sollten Wege gefunden werden, um Peergroup-gestützte Hilfestellungen, zum Beispiel an den Schulen, zu ermöglichen und zu erleichtern. Diese Aufgabe muss jetzt angegangen werden, um dauerhafte Traumata zu verhindern.“

Das Aufholpaket umfasst die Bereiche „Abbau von Lernrückständen“ (1 Mrd.), „Förderung der frühkindlichen Bildung“ (150 Mio), „Ferienfreizeiten und außerschulische Angebote“ (530 Mio.), wofür Familien mit geringen Einkommen einen Kinderfreizeitbonus von je 100 Euro erhalten, sowie die „Aktion Zukunft - Kinder und Jugendliche in der Schule begleiten und unterstützen“ (320 Mio). Die einzelnen Programme werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales betreut.

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