Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat in einem Brief an die Wiesbadener Bundestagsabgeordnete und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) versichert, er setze "gemeinsam mit unseren amerikanischen Partnern stets alles daran, die berechtigten Belange der Bevölkerung zu berücksichtigen." Schröder hatte sich wegen der vielen lärmbedingten Beschwerden der Wiesbadener Bürger an de Maizière gewandt, um zu erfahren, was konkret für die Verbesserung der Fluglärmsituation unternommen werde. Der Verteidigungsminister machte klar, dass "die Bundeswehr auch zukünftig bemüht sein wird, die Belastungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten."

"Gerade in den Nachtstunden sind die Flugübungen sehr belastend für die betroffenen Anwohner", sagte Schröder. "Ich habe daher mehrmals mit meinem Kollegen Thomas de Maizière über mögliche Verbesserungen der Situation in Erbenheim gesprochen." Schröder setzt sich seit Langem intensiv für eine Verbesserung der Situation ein. Die bisherigen Verhandlungen hätten bereits zu konstruktiven Ergebnissen geführt. Derzeit würden circa zwölf Nachtflüge mit Landung nach Mitternacht pro Monat durchgeführt. Sie müssen jeweils an anderen Tagen kompensiert werden, indem der Flugbetrieb vorzeitig beendet wird.

Außerdem ist 2012 mit dem Umzug des europäischen Hauptquartiers der US-Armee von Heidelberg nach Wiesbaden vereinbart worden, dass die Anzahl der maximalen Flugbewegungen in Erbenheim von 10.000 auf 20.000 jährlich erhöht wird. Als positives Zeichen wertete Schröder, dass diese Höchstgrenze bei Weitem nicht ausgeschöpft würde: "Für das Jahr 2013 sind 13.000 Flugbewegungen geplant. Damit haben wir eine deutlich geringere Auslastung des Flughafens als ursprünglich befürchtet." Auch die Höchstgrenze der stationierten Luftfahrzeuge, die im vergangenen Jahr von 25 auf 40 erhöht wurde, werde mit 31 Maschinen nicht ausgereizt, sagte Schröder weiter. "Ich bin optimistisch, dass wir in den weiteren Verhandlungen noch mehr Verbesserungen erzielen können."

Halbjährlich werden Sitzungen der örtlichen Fluglärmkommission abgehalten. In diesem Rahmen wurde vereinbart, den Nachtflugbetrieb auf bestimmte Wochentage zu konzentrieren, in andere Regionen und auf andere Flugplätze zu verlagern und die Flughöhen in den Platzrunden zu erhöhen. Auch eine Lärmschutzhalle für notwendige technische Triebwerksläufe ist in Planung.

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