Der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar ist gleichzeitig der weltweite Aktionstag „Red Hand Day“. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:
„Kinder sind in bewaffneten Konflikten immer die größten Leidtragenden. Ihr Leid vervielfacht sich dramatisch, wenn sie zudem als Kindersoldaten zwangsrekrutiert und damit auf abscheuliche Weise missbraucht werden, um sich an Kriegen zu beteiligen und sogar selbst zu töten. Kinder sind die Opfer und werden zu Tätern zugleich. Schätzungen gehen von mehr 250.000 betroffenen Kindern aus.

Schwerwiegende Traumata bleiben meist ein Leben lang. Diese Kinder haben nach all den schrecklichen Erfahrungen eine zweite Chance verdient - Programme zur Ausbildung sind ein Schlüssel für Reintegration.

Die Prägung eines jungen Menschen durch Krieg und Gewalt hat verheerende Konsequenzen. Der Fall des ugandischen Rebellenführers Domic Ongwen zeigt den Teufelskreis von Gewalt und Mord:

Der Internationale Strafgerichtshof sprach den Kommandanten der gefürchteten „Lord´s Resistance Army“ in 61 Anklagepunkten der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig, darunter auch der Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten. Die Verkündung des Strafmaßes steht noch aus. Ongwen war selbst als Kind entführt und als Kindersoldat erzogen worden. Diese Spirale der Gewalt, die unendliches Leid über Menschen bringt, muss dringend unterbrochen werden. Die Täter sind konsequent zu bestrafen.

Seit 20 Jahren führt der Generalsekretär der Vereinten Nationen im Anhang seines jährlichen Berichts über die Situation von Kindern in bewaffneten Konflikten die „Liste der Schande“, die Konfliktparteien nennt, die Kindersoldaten rekrutieren. Über 60 Konfliktparteien sind darin aufgeführt sowie schwerste Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder in 19 Ländern bzw. Konfliktsituationen dokumentiert, zu denen neben der Rekrutierung von Kindersoldaten auch die Tötung und Verstümmelung von Kindern sowie Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser zählen.

Bislang sind 170 Staaten dem „Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes, betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten“ beigetreten. Staaten, die das Zusatzprotokoll noch immer nicht unterzeichnet und ratifiziert haben, bleiben aufgefordert, dies umgehend nachzuholen. Diese Forderungen wiederholen wir am „Red-Hand-Day“ erneut.

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