Bensheim: Die Diakonie Bergstraße hat mich auf das Problem der zunehmend schlechter werdenden fachärztlichen Versorgung für Menschen mit psychischer Erkrankung im Kreis gesprochen. Dies nahm ich erneut zum Anlass, umgehend mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV Hessen) Kontakt aufzunehmen. Die Kontaktaufnahme erfolgte zunächst schriftlich. Dann habe ich ein persönliches Gespräch in Frankfurt mit dem Vorstand der KV Hessen geführt.

In dem Gespräch wurde deutlich, dass ihr das Thema vertraut ist und die Sorge nachvollziehen kann. Jedoch in den Landkreisen Bergstraße und Odenwald planerisch eine Überversorgung von niedergelassenen Nervenärzten besteht. Im Kreis Bergstraße haben sich neun Nervenärzte niedergelassen, daraus ergibt sich ein Versorgungsgrad von 110,88 Prozent und im Odenwald praktizieren vier Nervenärzte, damit hat der Odenwald einen Versorgungsgrad von 130,15 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Niederlassung in den Regionen nicht genehmigungsfähig.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer gibt es allerdings doch. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zum Jahresende vorliegen soll. Das Gutachten soll eine Gesamtanalsye des Status Quos aufzeigen. Hieraus könnte sich eine neue Bewertung zur Gestaltung der neurologischen und psychiatrischen Versorgung in den Landkreisen ergeben. 

Neben dem engen Austausch mit der KV Hessen stehe ich zu dieser Thematik auch im engen Kontakt zur Gesundheitsdezernentin und 1. Kreisbeigeordnete Diana Stolz. Die Diakonie Bergstraße und die Gesundheitsdezernentin sind von mir ausführlich informiert worden.

Die Unterversorgung von Fachärzten in verschiedenen Disziplinen, wie zum Beispiel Neurologen und Psychologen sowie Psychiater im Kreis Bergstraße ist ein wirkliches Problem. Ich werde mir das Gutachten genau angesehen und weitere Anstrengungen unternehmen, dass die ärztliche Versorgung im Kreis optimiert wird.

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