Der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Rheingau-Taunus / Limburg Klaus-Peter Willsch (CDU) hat am Mittwoch, den 23.09., die Clay-Kaserne in Wiesbaden besucht, um sich dort mit dem Chef des Stabes der U.S. Army Europe, Brigadegeneral Jared Sembritzki, auszutauschen.

„Deutschland pflegt traditionell ein enges transatlantisches Verhältnis zu unseren amerikanischen Freunden. Die U.S. Army ist seit dem zweiten Weltkrieg aus Wiesbaden nicht mehr wegzudenken und hat von Beginn an durch Mitwirkung an der Berliner Luftbrücke 1948-49 einen außerordentlichen Beitrag zu diesem freundschaftlichen Verhältnis geleistet. Aus Verbundenheit zu unserem NATO-Partner und aus regionalem Bezug war es mir daher ein wichtiges Anliegen, die Kaserne zu besuchen, um mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen“, erklärt Willsch den Besuch.

Neben der Verbundenheit zum NATO-Partner nahm Willsch den Besuch auch zum Anlass, um Anliegen der Bürger aus seinem Wahlkreis zu thematisieren. Hierbei stand insbesondere das Thema Fluglärm im Vordergrund, das insbesondere im oberen Rheingau immer wieder aufkommt. Ausgehend vom Army Airfield in Wiesbaden starten immer wieder Hubschrauber, die auch in Tiefflugformation über bewohntes Gebiet fliegen. Brigadegeneral Sembritzki zeigte Verständnis für die Beschwerden und sicherte zu, dass „die US-Army auch und insbesondere am Standort Wiesbaden um gute Verhältnisse zu den umliegenden Anwohnern, Kommunen und Städten bedacht ist. Am Standort Wiesbaden ist die US-Army seit Jahrzehnten gesellschaftlich verwurzelt, das wissen alle vor Ort sehr zu schätzen.“ Darüber hinaus ordnet er ein: „Am Airfield sind vor allem Hubschrauber stationiert. Damit einher geht auch die Stationierung fliegender Soldaten. Ganz besonders im militärischen Bereich ist es wichtig, dass unsere Piloten und Crews höchste fliegerische Anforderungen erfüllen. Dementsprechend gehören gewisse Manöver auch zu Trainingszwecken zum elementaren Repertoire, um unser aller Sicherheit jederzeit gewährleisten zu können.“ Die Flugplatzbetriebszeiten sind aber klar festgeschrieben: Montag bis Donnerstag von 7 bis 22 Uhr; Freitag: von 7 bis 21 Uhr. Im Sommer sind die Betriebszeiten, aufgrund der später einsetzenden Dunkelheit etwas länger, das heißt, von Mai und August bis 1 Uhr 30 und im Juni und Juli bis 2 Uhr. Insbesondere die Betriebszeiten nach 24 Uhr sind äußerst limitiert und werden dazu noch kompensiert. An amerikanischen und deutschen Feiertagen sowie an Wochenenden bleibt der Flugplatz grundsätzlich geschlossen. „Das begrüße ich sehr. Ich bin froh, dass wir mit der US Army so gute Nachbarn haben, die sich um einen konstruktiven Austausch bemühen und auch im Beschwerdefall ansprechbar sind“, so Willsch.

Im gemeinsamen Austausch sicherte der General dem Bundestagsabgeordneten jedoch zu, sämtliche Beschwerden, die die Kaserne erreichten, ernst zu nehmen. Hierfür habe die US-Army eine eigene Beschwerdestelle eingerichtet, die sowohl per Mail (usarmy.wiesbaden.id-europe.list.dpw-noise@mail.mil < Caution-mailto:usarmy.wiesbaden.id-europe.list.dpw-noise@mail.mil> ) als auch telefonisch (0611/143-548-4076) als auch per Post (Luftfahrtamt der Bundeswehr, Flugbetriebs- und Informationszentrale der Bundeswehr, Luftwaffenkaserne Wahn, Postfach 90 61 10 / 529, 51127 Köln) kontaktiert werden kann. Die Beschwerden würden alle im Einzelfall geprüft, um so immer wieder neue Flugrouten entwickeln und Lärmbelastung reduzieren zu können. Willsch bestätigte, dass er beim Vortrag von Beschwerden stets qualifizierte Befassung und Beantwortung erlebe.

„Wichtig ist, dass wir immer wieder miteinander im Austausch und im Gespräch bleiben. Natürlich muss sich auch der militärische Flugbetrieb an die Richtlinien der Deutschen Flugsicherung und auch an Anfluganweisungen halten, die mit dem Luftraum und den Anflugrouten des Frankfurter Flughafens kompatibel sind. In die konkrete Lärmbelastung spielen also eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren mit hinein. Niemand ist daran interessiert, vermeidbare Lärmbelastung herbeizuführen. Es ist im Interesse aller, immer wieder für alle Beteiligten tragbare Lösungen zu finden“, so der Bundestagsabgeordnete Willsch, der zudem auch Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Deutschen Bundestag ist.

Auch wenn im Zuge der in den vergangenen Monaten kolportierten Abzugspläne von US-Präsident Trump Wiesbaden als Europäisches Hauptquartier der US-Army wohl nicht aufgegeben werden soll, kommentierte Willsch besorgt: „Das Rhein-Main-Gebiet und die Region Wiesbaden sind in den letzten Jahrzehnten eng mit der US-Army zusammengewachsen. Ereignisse wie das Freundschaftsfest in Wiesbaden und viele Arbeitsplätze bereichern das Leben und den lebendigen Austausch zwischen Deutschen und Amerikanern. So trägt unsere Region aktiv dazu bei, unsere transatlantische Partnerschaft für unsere Mitbürger erlebbar zu machen. Die US-Army ist fest in unserer Region und unserer Gesellschaft etabliert“, so der Bundestagsabgeordnete. Abschließend erinnerte er daran, dass „auch für den globalen Anspruch der USA die Lage und die Infrastruktur der Rhein-Main-Airbase in Europa von strategischer Bedeutung“ sei.

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