„Hessen-Beschluss zum Schul- und Unterrichtsbetrieb nach den Osterferien enttäuscht. Brücken-Lockdown und Testoffensive für offene Schulen und Kitas gehören zusammen! Mit verpflichtenden, engmaschigen Selbsttests können wir Kinder und Jugendliche schützen, Corona-Dunkelfelder erhellen und die Pandemiemüdigkeit überwinden!“

Zur Entscheidung der hessischen Landesregierung zum Schulbetrieb nach den Osterferien erklärt die Frankfurter Bundestagsabgeordnete Bettina M. Wiesmann (CDU), Mitglied des Familienausschusses und der Kinderkommission des Bundestages:

„Es ist bedauerlich, dass sich Kultusminister Lorz mit seinem engagierten Bestreben, Schulen und Kitas testgesichert nach den Osterferien für alle Jahrgänge wieder zu öffnen, nicht durchsetzen konnte. Die gestrigen Entscheidungen des hessischen Corona-Kabinetts sind ein herber Rückschlag – besonders angesichts der erfolgreichen Pilotierung morgendlicher Selbsttests an über 20 Pilotschulen noch vor den Ferien. Kindertagesstätten und Schulen hatten eigentlich nach den Osterferien geöffnet bleiben und weiter geöffnet werden sollen -, jetzt wird der Präsenzunterricht mit dem Ausscheiden der Q4 sogar noch zurückgefahren. Das ist unverständlich und mehr als enttäuschend! Ich vermisse ein ähnlich zupackendes Vorgehen des Gesundheitsministers – um endlich ein wirksames Testregime für Schulen und Kitas in Hessen zu etablieren.

Gerade wenn es jetzt zu einem nochmals härteren Brücken-Lockdown kommt, muss die testgesicherte Öffnung der Schulen und Kitas oberste Priorität haben. Zur Gesundheit der Menschen gehört die seelische Gesundheit untrennbar dazu, und sie ist bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere den Jahrgangsstufen 7 bis 11, nach bereits vier Monaten reduzierter oder ganz wegfallender Sozialkontakte hoch gefährdet.

Schulen und Kindertagesstätten sind überschaubare Einrichtungen mit festen Gruppen. Sie mit engmaschigen Selbsttests zu schützen und das Infektionsgeschehen hier zu kontrollieren, ist organisatorisch einfach und vergleichsweise billig – allemal mit Blick auf die gravierend angestiegenen psycho-sozialen Folgen des Lockdown. Zugleich bietet sich so die Chance, den vielen Familien mit minderjährigen Kindern – rd. ein Drittel der Gesamtbevölkerung – in dieser schwierigen Phase einen Großteil Normalität zurückzugeben und damit Akzeptanz und Disziplin für Einschränkungen anderswo zurückzugewinnen. Nicht zuletzt könnte durch engmaschiges Testen unter Hinzuziehung auch der kostenlosen Bürgertests das Dunkelfeld Schule und Kita im Hinblick auf die tatsächlichen Ansteckungsgefahren mit der neuen Mutante endlich erhellt werden.

Unterm Strich: Brücken-Lockdown und geballte Testoffensive für offene Schulen und Kitas gehören zusammen! Hessen sollte auf dem guten Ansatz der Kultusverwaltung aufbauen und diesen Weg endlich kraftvoll beschreiten. Denn Kinder und Jugendliche sind mehr als nur durch Ansteckung gefährdet -, sie sind es auch durch monatelange Kontaktsperren und Notunterricht.“

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