Berlin/Frankfurt, 6.2.2020: Bettina M. Wiesmann MdB: „Frankfurt University of Applied Sciences holt Fahrradprofessur nach Frankfurt: Zweiradverkehr verstehen, gezielt in Verkehrskonzepte einbinden und Verantwortung im Straßenverkehr geltend machen.“

Das unionsgeführte Bundesverkehrsministerium (BMVI) wird erstmals Radverkehrs-Professuren finanzieren. Laut BMVI sollen die Interessen von Radfahrern künftig stärker berücksichtigt werden. Neben der Infrastrukturplanung soll auch die Gesetzgebung fahrradfreundlicher werden. All dies setzt wissenschaftliche Expertise und entsprechende Forschungen voraus. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will deshalb das Thema in die Hörsäle bringen. Auch die Frankfurt University of Applied Sciences hatte sich beworben; dem Antrag konnte durch das BMVI entsprochen werden.

Dazu Bettina M. Wiesmann (CDU), Bundestagsabgeordnete für Frankfurt am Main: „Ich freue mich für unsere Stadt, alle aktuellen und zukünftigen Radfahrer, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Antragssteller Prof. Dr. Martina Klärle, Prof. Dr.-Ing. Petra K. Schäfer, ihre Studenten Maximilian Kirchner und Zoe Winkler, Dr. Sandra Wolf (Riese&Müller GmbH) sowie den vor kurzem wiedergewählten Präsidenten, Prof. Frank Dievernich. Er hat damit erneut gezeigt, wie gut er seine Hochschule leitet. Auch der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Frankfurt und die Stadtbevölkerung insgesamt profitiert. Denn im Radverkehr stecken Verlagerungspotenziale und große Chancen für einen klimaschonenden und emissionsärmeren Stadtverkehr."

Die Professuren zu den Radverkehrsthemen sollen in verschiedenen Fachbereichen angesiedelt sein. Hierzu zählen: Ökonomie, Verkehrsplanung, Politik- und Rechtswissenschaften, Psychologie sowie Technik und Digitalisierung. Antragsberechtigt waren private und öffentliche Hochschulen. Der Beginn der Professuren mit einer Laufzeit von jeweils fünf Jahren und einer Höchstförderung von jeweils 400.000 Euro ist für das Sommersemester 2020 vorgesehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte das BMVI die größte Radreform der letzten 20 Jahre auf den Weg gebracht.

"Die Einrichtung einer Stiftungsprofessur zur Verbesserung des Radverkehrs ist ein wichtiges Signal. Seit Jahrzehnten erforschen Wissenschaftler z.B. die Entwicklung von Staus, um den Verkehr sicherer zu machen. Das Gleiche ist auch beim Radverkehr erforderlich: Die Bevölkerung nutzt vermehrt das Rad für den Weg zur Arbeit, zur Schule und in der Freizeit; zugleich stieg zuletzt die Anzahl der Verkehrstoten unter den Radfahrern. Wir brauchen dringend infrastrukturelle und rechtliche Maßnahmen, um der zunehmenden Gefährdung entgegenzuwirken. Dies fängt mit detaillierten Analysen und wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Auch das Verkehrsbewusstsein der Radfahrer gilt es zu fördern, da manch einer gerade in Städten Fußgänger, andere Radfahrer oder sich selbst in Gefahrensituationen bringt, mitunter ohne es zu merken", erklärt Wiesmann, die sich an anderer Stelle bereits für eine Helmpflicht für Kinder unter 14 Jahren ausgesprochen hat.

Wiesmann ergänzt: „Für Frankfurt kommt die Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Nachdem sich beim Radentscheid ein guter Kompromiss gefunden hat, der vom Frankfurter Stadtparlament einvernehmlich angenommen wurde, werden aktuell in der ganzen Stadt Radwege ausgebaut. Wenn die Professur in wenigen Monaten ihre Arbeit aufnimmt, könnte sie diesen Prozess begleiten. Eine einmalige Chance!“

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