82 öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen gibt es im Bundesgebiet derzeit. Damit ist Deutschland führend in Europa. Für eine flächendeckende Abdeckung bräuchte es allerdings rund 1000 Tankstellen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Flensburg. In nicht allzu ferner Zukunft könnte daraus – entsprechende Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur vorausgesetzt – Realität werden. Denn im Zuge der Klimaschutzdebatte hat gerade das Thema saubere Mobilität in den vergangenen Monaten massiv an Fahrt aufgenommen. Bei Umicore in Hanau hat man die Zeichen der Zeit bereits seit Jahren erkannt und setzt auf einen klugen Mix aus verschiedenen Antriebsformen, angefangen vom Autoabgaskatalysator für den klassischen Verbrennungsmotor über die Batterie bis hin zur Brennstoffzelle. Gerade in letztgenanntem Bereich sei massiv investiert worden, betonte Dr. Bernhard Fuchs, Vorstand der Umicore AG & Co. KG, bei einem Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert im Industriepark Hanau-Wolfgang.

Gemeinsam mit Dr. Lothar Mussmann (Leiter des Geschäftsbereichs Precious Metals Chemistry) Dr. Ralf Zuber (Senior Project Manager) und Dr. Christian Hagelüken (Director EU Government Affairs) berichtete Fuchs der Abgeordneten, die auch stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist, was sich seit dem letzten Gespräch im vergangenen Jahr in Sachen Brennstoffzelle bei Umicore getan hat.

In Hanau ist im September 2019 die erste Produktionslinie für Brennstoffzellenkatalysatoren in Betrieb gegangen; eine Ausweitung der Kapazitäten ist für 2021 bereits in Planung. Einen Schritt weiter ist man bereits im Werk in Südkorea: Dort wurde die Erweiterung der Produktionskapazität im Oktober fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Als einer der Marktführer bei PEM-Brennstoffzellen-Katalysatoren denkt man bei Umicore bereits über neue Geschäftsfelder nach, beispielsweise im Bereich der Elektrolyse. Für eine massive Beschleunigung der Marktentwicklung seien allerdings erhebliche Aufwendungen in Forschung, Entwicklung und Produktion notwendig. Förderprojekte mit kompetenten Projektpartnern in Deutschland seien aus diesem Grund dafür unabdingbar.

Katja Leikert versprach, die Hinweise mit in die politische Diskussion nach Berlin zu nehmen. „Die Region kann sich sehr glücklich schätzen, mit Umicore einen internationalen Top-Player in Sachen Brennstoffzelle in ihren Reihen zu haben. Der Green Deal der Europäischen Union sieht vor, dass die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden soll. Dafür sind massive Investitionen aus dem EU-Haushalt vorgesehen. Das Thema saubere Mobilität wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Mit Umicore haben wir ein Unternehmen vor Ort, das sich der Thematik auf höchstem Niveau annimmt und diese professionell vorantreibt“, sicherte die CDU-Politikerin ihre Unterstützung zu.

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