Ob beim Erdbeben auf Haiti, dem Hochwasser im Ahrtal oder bei größeren Unglücksfällen vor Ort: Die ehrenamtlichen Helfer des THW sind stets zur Stelle, wenn im Bereich Katastrophen- und Bevölkerungsschutz Not am Mann ist. Im Ahrtal war zuletzt auch die THW-Ortsgruppe Erlensee im Einsatz, die den westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises betreut. Bei einem Treffen mit Sebastian Thrun, Leiter der THW-Regionalstelle Gelnhausen, dem Erlenseer THW-Ortsbeauftragten Wolfgang Parl, sowie Monika Duderstadt, CDU-Fraktionsvorsitzende in Langenselbold und selbst seit vielen Jahren im THW aktiv, informierte sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert über das breite Aufgabenfeld der Hilfsorganisation, die als Behörde im Bereich des Bundesinnenministeriums angesiedelt ist, vor Ort aber von bundesweit rund 80.000 Ehrenamtlichen getragen wird.

In Erlensee sind rund 90 Männer und Frauen im THW organisiert; hinzu kommt eine Jugendgruppe, die derzeit aus rund 15 Jugendlichen besteht. Mitmachen kann jeder, der Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft mitbringt. Spezielle Vorkenntnisse seien nicht von Nöten, um die Grundausbildung zu durchlaufen, wie Sebastian Thrun betont. Allerdings sind Experten, die ihre berufliche Erfahrung im Ehrenamt einbringen wollen, natürlich immer gern gesehen.

Wie viele Hilfsorganisationen sucht auch das THW dringend personelle Verstärkung. Die Möglichkeit, seinen Ersatzdienst beim THW abzuleisten, hatte den Ortsgruppen in früheren Jahren regelmäßig neue Mitstreiter beschert, die auch nach Ende ihrer Dienstzeit dabei blieben. Damit sei seit der Abschaffung der Wehrpflicht leider Schluss, bedauern Thrun, Parl und Duderstadt, die sich über jedes neue Mitglied sehr freuen. Leider habe auch die Bereitschaft der Arbeitgeber, ehrenamtliche THW-Helfer für Einsätze freizustellen, in den vergangenen Jahren abgenommen – und das, obwohl die Hilfsorganisation die Lohnfortzahlung für Angestellte übernehme und auch Selbstständigen einen Verdienstausfall zahle.

Wie wichtig und sinnstiftend die Arbeit im THW sein kann, habe zuletzt erst wieder der Einsatz im Ahrtal bewiesen. Innerhalb von nur 48 Stunden war das THW mit 2000 Helferinnen und Helfern vor Ort, um den von der Flutkatastrophe gebeutelten Menschen zu helfen. Noch heute sind rund 200 Einsatzkräfte in den Flutgebieten aktiv; darunter immer wieder auch Mitglieder der THW-Ortsgruppe Erlensee. Wer sich für einen Auslandseinsatz interessiert, muss dafür einen eigenen Bewerbungsprozess durchlaufen und besondere Fähigkeiten, wie z.B. Englischkenntnisse, mitbringen, erläutert Sebastian Thrun, der als Regionalstellenleiter als Ansprechpartner für zehn Ortsgruppen fungiert.

Katja Leikert bedankte sich für die interessanten Einblicke in die Arbeit des THW und versprach, sich auf Bundesebene weiterhin für eine gute Ausstattung der Hilfsorganisation einzusetzen. „Es ist beeindruckend, was die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hier leisten. Eine gute Ausbildung und Ausrüstung sind die Grundlage dafür, dass dieser so wichtige Dienst am Nächsten im Katastrophenfall möglichst reibungslos verläuft. Dafür meinen Respekt und meine Anerkennung“, betonte die Bundestagsabgeordnete.

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