„Entscheidung schwer nachvollziehbar“

Dr. Katja Leikert im Gespräch mit Thermo Fisher-Geschäftsführung

Die Lage ist ernst: 101 Stellen will die US-amerikanische Konzernleitung der Firma Thermo Fisher am Standort Langenselbold an andere Standorte verlagern. Betroffen sind die Finanzbuchhaltung, die Auftragsabwicklung und der Technische Support am Firmensitz in der Gründaustadt. Über 450 Menschen hatten in der vergangenen Woche gegen die Pläne der Konzernleitung protestiert; die IG Metall wappnet sich nach eigener Ankündigung bereits für Streiks. In einem Gespräch mit Elmar Rübsam, Geschäftsführer Labratory Products am Standort Langenselbold, kritisierte auch die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert die Ankündigung des Unternehmens. Der geplante Stellenabbau sei angesichts des wirtschaftlichen Erfolgs von Thermo Fisher schwer nachvollziehbar. „Ich stehe ganz klar an der Seite der Mitarbeiter“, so Leikert. Auch für die Stadt Langenselbold wäre ein Stellenabbau bei einem der derzeit größten örtlichen Arbeitgeber ein herber Verlust.

Gleichzeitig begrüßte die CDU-Abgeordnete die Dialogbereitschaft von Elmar Rübsam, der auch in dieser schwierigen Zeit Rede und Antwort stehe und die Belegschaft verhältnismäßig frühzeitig – die Verlagerung der betroffenen Abteilungen soll in gut einem Jahr zum 30. Juni 2019 erfolgen – über die Pläne der Firmenspitze in den USA informiert hatte. Sollte die Konzernleitung hart bleiben, hofft Leikert darauf, dass nicht alle der 101 bedrohten Arbeitsplätze tatsächlich verlagert werden. „Außerdem erwarte ich, dass ein besonderes Augenmerk auf ältere Arbeitnehmer und Alleinerziehende gelegt wird. Sie brauchen bei der Suche nach einem neuen Job besondere Hilfe und Unterstützung. Es geht hier nicht nur um abstrakte Umsatzzahlen in Milliardenhöhe, sondern um ganz konkrete Schicksale.“

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