Prävention, Opferschutz und Strafverfolgung engmaschig verzahnen
Am morgigen Freitag findet der Internationale Tag gegen Menschenhandel statt. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:

„Der Internationale Tag gegen Menschenhandel macht auf die gravierenden Menschenrechtsverletzungen aufmerksam, die mit diesem Verbrechen einhergehen, und rückt die Schicksale der Opfer ins Licht der Öffentlichkeit.

Der Kampf gegen Menschenhandel und gegen die brutale Ausbeutung der Opfer ist dringlicher denn je. Hat doch die COVID-19-Pandemie uns vor Augen geführt, dass weltweite Krisen die Verletzlichkeit der Ärmsten und der benachteiligten Gruppen noch einmal drastisch verschärfen. Menschenhändler und Schlepper wissen diese Verletzlichkeit für ihr perfides Geschäft mit der ‚Ware Mensch‘ brutal zu nutzen.

Menschenhandel ist für die Täter besonders einträglich. Der zu erzielende Profit ist höher als der Handel mit illegalen Drogen und Waffen. Die Opfer dieses perfiden Geschäfts sind immer von Neuem ausbeutbar, denn sie werden mit falschen Versprechungen in Zwangsverhältnisse gebracht, denen sie kaum entrinnen können. Gelingt ihnen ein Entkommen, leiden sie oft ein Leben lang an schwersten Traumatisierungen.

Das Risiko für Kinder, Opfer von Menschenhandel zu werden, ist besonders hoch. Ihr Anteil hat sich nach Angaben des UN-Generalsekretärs António Gutteres in den vergangenen 15 Jahren verdreifacht. Sie machen ein Drittel der Opfer weltweit aus, in Ländern mit niedrigem Einkommen sogar die Hälfte. Eine der abscheulichsten Formen dieser Menschenrechtsverletzung ist der Frauen- und Mädchenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung. Mehr als die Hälfte dieser Opfer sind Migrantinnen.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) registriert aktuell ca. 82,4 Millionen Menschen auf der Flucht. Aufgrund der hohen und immer weiter steigenden Flüchtlingszahlen weltweit muss die internationale Staatengemeinschaft ihre Anstrengungen zur Bekämpfung des Menschenhandels intensivieren. Sie muss entschlossen dagegen vorgehen. Die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen auf diesem Gebiet ist dabei unerlässlich. Nur allen Akteuren gemeinsam kann es gelingen, ein engmaschiges Netz zu knüpfen, das Prävention, Schutz der Opfer und Strafverfolgung der Täter eng verzahnt.

Menschenhändler und Schleuser agieren mit ihrem schmutzigen Geschäft über Grenzen und Kontinente hinweg. Gerade deshalb braucht es länderübergreifende Anstrengungen und effektive Verbrechensbekämpfung. Nur so kann dieses kaputte System zerschlagen, können die Täter zur Verantwortung gezogen werden. Den brutalen Menschenhändlern und der organisierten Kriminalität das Handwerk zu legen, ist durch die zunehmenden Krisen eine noch größere Herausforderung geworden, die noch dringender bewältigt werden muss.“

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