Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundetages hat beschlossen, dass die Wissenschaftskommunikation bei den Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft gestärkt und fortentwickelt wird. Ziel des „Aktionsplans Leibniz-Forschungsmuseen II“ ist es, das große Potenzial der Forschungsmuseen für den Erhalt und die Erforschung unseres Kulturgutes, für die Wissenschaft und für die Gesellschaft noch besser nutzbar und in der Breite sichtbar zu machen – durch gesellschaftlichen Dialog, Wissenstransfer und Kooperation mit internationalen Partnern. Insgesamt fließen 5 Mio. EUR Bundesmittel, die durch entsprechende Landesmittel kofinanziert werden müssen. Aus diesem Topf erhält die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Museen in Frankfurt am Main, Görlitz und Dresden (SGN) 625.000 Euro. Davon sind 125.000 Euro zweckgebunden zugunsten der Gemeinschaftsebene der Leibniz Gemeinschaft, um innovative Formate der Vermittlung im Bereich der Wissenschaftskommunikation sowie internationale Kooperationen zu finanzieren.

Dazu nimmt die Frankfurter Bundestagsabgeordnete Bettina M. Wiesmann Stellung: "Mit der Entscheidung des Haushaltsausschusses können in den kommenden Jahren wichtige Akzente gesetzt werden - in der Wissenschaftsvermittlung, beim Transfer und in der internationalen Zusammenarbeit der Forschungsmuseen. Dies ist zum einen ein deutlicher Beitrag zur Unterstützung des Wissenschaftsstandortes Frankfurt am Main durch die CDU-geführte Bundesregierung. Es ist zum anderen ein wichtiges Projekt, um die Wissenschaft wieder enger mit den Menschen zu verbinden, Forschungen erlebbar und einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen ", so die Abgeordnete.

Darüber hinaus könnten die Forschungsmuseen, so Wiesmann weiter, mit diesen Formaten eine zunehmend wichtige Rolle für die gesellschaftliche und politische Beratung, den Diskurs und die Meinungsbildung spielen. „Für Frankfurt ergeben sich hier zusätzliche Chancen in der Vernetzung mit anderen Wissenschafts- und verbundenen Institutionen entlang der sich weiter verdichtenden Campusmeile zwischen Senckenberg in Bockenheim und der Frankfurt University of Applied Sciences im östlichen Nordend. Ohne interdisziplinäre Ansätze und die Vernetzung von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft werden wir die Herausforderungen unserer Zeit, z.B. die Folgen des Klimawandels oder von Wanderungen in ökologischen oder sozial-ökologischen Systemen - eines der großen Rahmenthemen von Senckenberg derzeit -, nicht meistern.“

Als weiteres innovatives Projekt soll für die Museen ein Kinder- und Jugendbeirat aufgebaut werden, um diese besonders wichtige Zielgruppe gezielt anzusprechen und in den Diskurs einzubeziehen.

"Es wird immer wichtiger, vor allem im Zeitalter des Lebenslangen Lernens, möglichst viele Kinder und Jugendliche für die Forschung, für Naturwissenschaften und ihre Ergebnisse zu interessieren. Deutschland bleibt nur solange erfolgreich, wie es im Bildungs- und Forschungsbereich führend bleibt, damit wir so das Fehlen natürlicher Ressourcen kompensieren können" , erklärte Matthias Zimmer, der den Frankfurter Westen seit 2009 in Berlin vertritt. "Wir haben schon in den letzten Wahlperioden unter CDU-Führung in Berlin die Mittel für die Forschung sukzessive gesteigert und werden dies auch in Zukunft tun. Um die jetzt in Aussicht stehenden konkreten Projekte zu verwirklichen, hoffen wir auf die entsprechende Ko-Finanzierung des Landes Hessen. ", so Zimmer. Er sei allerdings zuversichtlich, dass auch eine CDU-geführte Landesregierung in Wiesbaden ihre herausragende Unterstützung der Forschung in Hessen fortsetzen werde.

"Besonders in der Forschung zeigt sich, dass wir für die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft auf die internationale Zusammenarbeit und den kollegialen Austausch über Grenzen hinweg angewiesen sind“, so die beiden Frankfurter Abgeordneten abschließend. Denn auf den Kooperationen mit international führenden Partnern wie z.B. dem Smithsonian Institute bauten zahlreiche gemeinsame Aktivitäten der Forschungsmuseen auf, u.a. in den Bereichen Digitalisierung, Bildungsforschung, Provenienzforschung sowie Konservierungs- und Restaurierungsforschung. Auch gemeinsame Ausstellungen, etwa zum Thema „German Americans – American Germans“, könnten aus Mitteln des Aktionsplans II bestritten werden und die internationale gesellschaftliche Präsenz der Forschungsmuseen weiter stärken.

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