Frankfurt/Berlin, 21. August 2019: Bettina M. Wiesmann MdB: „Faktische Abschaffung des Kultur- und Bildungssenders hr2-kultur kommt Bankrotterklärung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Hessen nahe. Gebührenzahler fragen sich, warum die gleichen, zumal steigenden Rundfunkgebühren in Bayern einen anspruchsvollen Kultursender tragen, während in Hessen hingegen künftig nur noch Platten aufgelegt werden.“

Anlässlich der geplanten Umwandlung von hr2-kultur erklärt Bettina M. Wiesmann, CDU-Bundestagsabgeordnete für Frankfurt:

„Natürlich brauchen wir einen Kultursender wie hr2-kultur. Die deutlich spürbare Resonanz auf die Pläne zur Umstrukturierung des Senders sprechen Bände über seine Bedeutung. Von Gleichgültigkeit keine Spur! Intendant und Direktorium dürfen dies bei ihrer Entscheidung nicht übergehen.

Die Freiheit vom Quotenzwang, wie sie bei hr2-kultur besteht, ist etwas ungemein Kostbares. Wie sonst könnten die inhaltliche und regionale Vielfalt des kulturellen Lebens, die weit verzweigte Auseinandersetzung um Grundfragen, das Experimentieren mit neuen Ideen und Ausdrucksformen weit jenseits des Mainstreams überhaupt zur Sprache kommen? Wie sich der ureigene Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks besser manifestieren und auch seine regionale Struktur stärker rechtfertigen?

Es ist in Zeiten zunehmender medialer Aufgeregtheit beruhigend, dass durch die Rundfunkbeiträge, die jeder Bürger im Lande bezahlt, ein Raum geschaffen wird, in dem sich das kontroverse Gespräch über Kultur frei entfalten kann und auf das die Gebührenzahler ein Recht haben - auch in Hessen. Den Sendern, auch dem HR, kommt die Aufgabe zu, sorgsam mit dieser Verantwortung umzugehen. Sie freiwillig aufzugeben, wäre ein schlechtes Signal. Unklar ist überdies, ob die Formate, die aus der Umstrukturierung resultieren, dem bestehenden Druck der Online-Medien standhalten können. Ein Klassik-Radio und Kultur-Podcasts könnten angesichts der Alternativen wie Spotify oder Youtube die gesamte Einrichtung in Frage stellen.

Wir sehen gerade in Frankfurt allerorts eine lebendige, vielfältige und vor allem diskutierfreudige regionale Kulturszene, in der Formate aus Klassik, Moderne und Gegenwart ihren Platz haben. Hierhin gehört hr2-kultur und umgekehrt.“

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