Wetterauer Bundestagsabgeordneter besucht Aussiedlerhof der Familie Mörschel in Wölfersheim-Melbach, wo Landwirtschaft und Imkerei Hand in Hand gehen.

Veith: „Bienen sind für die Bestäubung vieler Pflanzen und damit für die Erhaltung der Artenvielfalt und die Sicherung unserer Ernährung notwendig und unersetzlich. Der Schutz von Bienen, ihres Lebensraumes und ihrer Nahrungsquellen ist deshalb welt-weit und insbesondere für die landwirtschaftlich geprägte Wetterau von großer Bedeu-tung.“

Es sei alarmierend, so Veith, das von den rund 560 Wildbienenarten in Deutschland, darunter 30 Hummelarten, etwa 197 Arten gefährdet und 31 Arten vom Aussterben bedroht seien. Auch die Zahl der Honigbienen und Imker habe stark abgenommen, steige jedoch seit geraumer Zeit wieder. Dies sei erfreulich, bedeute jedoch keine Entwarnung. Deshalb sei es gut, dass Bund und Länder sowie Landkreise und viele Gemeinden - auch in der Wetterau – verschiedene Maßnahmen ergriffen hätten, um die Lebensbedingungen der Bienen zu verbessern, die Imkerei zu fördern und dem Bienensterben entgegenzuwirken. Von großer Bedeutung sei in diesem Zusammen-hang auch eine enge Zusammenarbeit von Landwirten und Imkern. Im Idealfall gingen beide eine Partnerschaft ein, wie auf dem Hof von Friedhelm und Britta Mörschel, den er kürzlich besuchte.

Britta Mörschel hat vor sieben Jahren mit der Imkerei angefangen und ist Vorstands-mitglied im Imkerverein Friedberg. In der Regel hat sie auf dem Hofgelände mehrere Bienenstöcke stehen. Ihre Nahrung holen ihre Bienen von den umliegenden Rapsfel-dern und den Blühstreifen, die die Familie um Ihre Felder angelegt hat. Den Honig erntet Britta Mörschel dreimal im Jahr. In diesem Jahr ist der Blühstreifen wegen des fehlenden Regens jedoch vorzeitig verdorrt, was für die vielen Wildbienenarten, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten sehr von Nachteil sei, so Mörschel. Die Honigbienen der Imker würden mit Zuckersirup für den Winter eingefüttert werdem und erlitten somit keinen Futtermangel. Für die Wildbienen sei eine große Pflanzen-vielfalt unerlässlich. Dies bedürfe der Förderung des ganzjährigen Blühangebotes auf allen ungenutzten Flächen.

Britta Mörschel erläuterte ihrem Gast sachkundig, worauf bei der Haltung von Bienen zu achten ist und wie der Honig geerntet und weiterverarbeitet wird, bevor er in Glä-ser abgefüllt wird. Dass der Geschmack von Honig davon bestimmt wird, welche Blü-tenpflanzen die Bienen besucht haben, konnte Oswin Veith bei einer Verkostung der beiden Honigsorten testen, die Britta Mörschel herstellt und verkauft: Der Sommerblü-tenhonig schmeckte würzig nach Kräutern, der Rapshonig eher mild.

Neu war für Oswin Veith, dass die Deutschen Imker pro Jahr zwar zwischen 15.000 bis 25.000 Tonnen Honig ernten, aber nur 20 Prozent des Honigverbrauchs in Deutschland durch deutschen Imkerhonig gedeckt wird. „Das könnte besser sein. Nicht nur deshalb müssen wir alles dafür tun, dass die Population der Honigbiene, die 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen bestäubt, größer wird“, so Veith, der sich bei Britta Mörschel sehr herzlich für die vielen Informationen über die Honigbiene und das Imkern bedankte.

Bildunterschrift (von rechts):
Hobbyimkerin Britta Mörschel erklärt dem Wetterauer Bundestagsabgeordneten Oswin Veith, wie ihre Bienenstöcke aufgebaut sind.

Bild: Büro Oswin Veith, MdB

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