Dr. Katja Leikert besucht den Weltladen in Großkrotzenburg

Seit über 30 Jahren ist der Weltladen in Großkrotzenburg eine feste Institution. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ bieten die ehrenamtlichen Mitarbeiter in ihrem Ladengeschäft gegenüber des neuen Rathauses fair gehandelte Waren aus Entwicklungsländern an. Ziel ist es, den Erzeugern vor Ort ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Über Chancen und Herausforderungen der Entwicklungs-zusammenarbeit tauschten sich die Vereinsmitglieder mit der Hanauer CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert aus.

Nicht zuletzt aufgrund der weltweiten Migrationsbewegungen sei das Thema in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, konstatierte Leikert. Sie plädierte dafür, die Lebenssituation der Menschen vor Ort unter dem Motto „Wandel durch Handel“ zu verbessern. Protektionistischen Bestrebungen erteilte sie eine klare Absage: „Das ist nicht meine Vorstellung davon, wie wir in einer Welt gut zusammenleben.“ Selbstverpflichtungen der deutschen Wirtschaft, beispielsweise im Textilbereich durch die Einführung des „Textil-Siegels“ für verbesserte Arbeitsbedingungen in den Fabriken in Bangladesch oder anderswo, seien hierfür ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Aus Sicht der Weltladen-Mitarbeiter sollte das aber nur der Anfang sein. Sie wünschen sich, dass die Bundesregierung Einfluss auf EU-Entscheidungen dahingehend nimmt, dass sich unfaire Handelsbeziehungen zugunsten der Entwicklungsländer verändern. So hält es das Weltladen-Team nicht für sinnvoll, erst durch seiner Auffassung nach einseitige Handelspolitik verursachte Nachteile - beispielsweise zerstörten subventionierte EU-Überschussprodukte lokale Märkte in Entwicklungsländern - durch Entwicklungshilfe teilweise wieder auszugleichen.

Katja Leikert hob hervor, dass faire Geschäftsbeziehungen aber auch mit einem gewissen Maß an Eigenverantwortung der Menschen in den Entwicklungsländern einhergehen. Damit die Entwicklungshilfe aus Deutschland an den richtigen Stellen ankomme, stelle der Bund finanzielle Mittel vornehmlich projektgebunden zur Verfügung. Der von Bundesminister Dr. Gerd Müller initiierte „Marschall-Plan mit Afrika“ habe der Entwicklungszusammenarbeit darüber hinaus neue, wichtige Impulse gegeben, so Leikert. Sie verwies darauf, dass die unionsgeführte Bundesregierung die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit seit 2005 von 3,9 auf 8,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt habe. Damit diese positive Entwicklung anhält, will sich die Christdemokratin dafür einsetzen, dass das Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungshilfe auszugeben, erreicht und kontinuierlich eingehalten wird.

Der Einsatz der Weltladen-Mitarbeiter, die immer wieder den Finger in die Wunde legen und auf Missstände aufmerksam machen, sei dabei eine große Hilfe. „Wir brauchen Menschen wie Sie, die langfristig am Ball bleiben“, betonte Leikert.

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