Fachkräfte händeringend gesucht

Vor zehn Jahren feierte das Kursana Domizil Bruchköbel Eröffnung. Seitdem leben hier 114 Senioren im Haus „Helena“. Das stationäre Angebot reicht von leichter Pflege bis hin zur Betreuung Schwerstpflegebedürftiger; für Demenzpatienten steht ein eigener Wohnbereich zur Verfügung, der sich an den besonderen Bedürfnissen der Bewohner orientiert. Ein umfangreiches Freizeitprogramm mit Spielnachmittagen, gemeinsamem Singen und Muszieren oder Gedächtnistraining gehören ebenso zum Alltag, wie Therapie- und Trainingsangebote. Ein Friseur kommt regelmäßig ins Haus, das gleiche gilt für Fachärzte aus der Region, die sich um das medizinische Wohlergehen der Bewohner kümmern.

Die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert, die in der vergangenen Legislaturperiode Mitglied des Gesundheitsausschusses war, und den Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD im Bereich Gesundheit und Pflege mit ausverhandelt hat, informierte sich bei einem Besuch darüber, wie die politischen Weichenstellungen aus Berlin vor Ort in den Einrichtungen ankommen.

Direktorin Margitta Bieker, die stellvertretende Pflegedienstleiterin Anita Seifert und Wohnbereichsleiterin Anika Pichler berichteten aus ihrem beruflichen Alltag. Positiv haben sich nach ihrer Aussage die drei neuen Pflegestärkungsgesetze ausgewirkt. Die Tatsache, dass der zu zahlende pflegebedingte Eigenanteil für alle Bewohner unabhängig vom jeweiligen Pflegegrad gleich sei und daher ein steigender Pflegebedarf nicht mehr automatisch mit steigenden Kosten einhergehe, sei eine große Erleichterung.

Sorge bereitet Margitta Bieker jedoch nach wie vor der Fachkräftemangel. „Es ist sehr schwierig, qualifizierte Fachkräfte für die Arbeit am Bett zu gewinnen“, sagt sie. Ein Problem das auch, aber nicht nur, über eine bessere Vergütung für Pflegekräfte, wie sie der Koalitionsvertrag vorsieht, zu lösen sei. „Diesen Beruf muss man mit Herzblut machen. Wir arbeiten hier schließlich mit Menschen, nicht mit Gegenständen“, so Anita Seifert. Wichtig sei, dass die Mitarbeiter die Möglichkeit hätten, ihren Arbeitsplatz aktiv mitzugestalten. Dazu gehörten auch flexible Teilzeitmodelle, die bei der Erstellung der Dienstpläne nahezu unerlässlich seien, um eine qualitativ hochwertige Versorgung rund um die Uhr sicherzustellen.

„Die Zukunft der Pflege ist ein Thema, das uns alle betrifft. Denn unsere eigenen Ansprüche werden im Laufe der nächsten Jahre nicht weniger werden, eher im Gegenteil“, konstatierte Katja Leikert. Auf der politischen Agenda der unionsgeführten Bundesregierung stehe das Thema Pflege weiterhin ganz oben; vorgesehen seien unter anderem ein Sofortprogramm mit 8000 neuen Fachkraftstellen sowie eine Stärkung der Zahlung nach Tarif in der Altenpflege.
Die Christdemokratin nahm alle Anregungen interessiert auf und versprach, mit den Verantwortlichen des Kursana Domizils in Kontakt zu bleiben und bei akuten Problemen vor Ort stets ein offenes Ohr zu haben.

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